BVE-Konjunkturreport: Weiterhin hohe Inflation und schwaches Konsumklima

5. Januar 2023 um 12:28 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

BERLIN. Hohe Inflation und schwaches Konsumklima belasten laut Bundesvereinigung der Deutschen Industrie (BVE) die deutsche Lebensmittelindustrie. Besonders steigende Rohstoffkosten wirkten sich auf die Verbraucherpreise aus. Mehr dazu im Beitrag.

Die Verbraucherstimmung hat sich laut Bundesvereinigung der Deutschen Industrie (BVE) nach dem Rekordtief im Herbst aufgrund anhaltender wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten leicht erholt. Der Konsumklimaindex lag im Dezember 2022 bei minus 40,1 Punkten und stieg damit um 1,8 Punkte im Vormonatsvergleich. Dabei konnte die deutsche Ernährungsindustrie mit einem Umsatz von insgesamt 18,9 Mrd. Euro im Oktober 2022 das Vorjahresergebnis nominal um 17,3 Prozent steigern. Das Umsatzplus resultierte allerdings hauptsächlich von steigenden Verkaufspreisen im In- und Ausland, während der preisbereinigte Absatz im Vergleich zum Vorjahresmonat bei minus 5,0 Prozent lag.

Lebensmittelhersteller erhöhen Umsatz
Laut BVE bauten die Lebensmittelhersteller mit 12,1 Mrd. Euro Umsatz zwar das Vorjahresergebnis auf dem Inlandsmarkt um 18,5 Prozent aus. Bei steigenden Verkaufspreisen von 23,3 Prozent verzeichnete die Branche beim Absatz aber einen Rückgang von 3,8 Prozent. Das Auslandsgeschäft konnte von den Herstellern lediglich preisbedingt nominal ausgebaut werden. Im Vorjahresvergleich stieg das Umsatzergebnis mit 6,8 Mrd. Euro um 15,3 Prozent. Das nominale Umsatzplus beruhte auf steigenden Ausfuhrpreisen um 23,9 Prozent, während der Absatz mit minus 6,9 Prozent rückläufig war.

Rohstoffmärkte stellen Belastung für Unternehmen dar
Laut BVE sind die Agrarrohstoffkosten einer der größten Kostenfaktoren für die Lebensmittelproduktion. Besonders steigende Rohstoffkosten seien eine zusätzliche Belastung für die Unternehmen und wirkten sich mittelfristig auf die Verbraucherpreise aus, hieß es beim BVE. Die Preisentwicklung an den globalen Agrarrohstoffmärkten folgt den Angebots- und Nachfrageschwankungen. Im November 2022 sank der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel um 5,0 Prozent im Vormonatsvergleich und liegt mit plus 24,6 Prozent über dem Vorjahreswert weiter auf sehr hohem Niveau (auf Eurobasis). Steigende Energiekosten aus Rohöl, Gas oder Kohle seien ebenso eine große Belastung für Unternehmen und beeinflussten mittelfristig auch die Verbraucherpreise, so der BVE.

 

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Unternehmensnachrichten
15.02.2024
LUXEMBURG. Der Schokoladen- und Süßwarenriese Ferrero hat am 14. Februar das Geschäftsjahr 2022/2023 besonders erfreulich abgeschlossen. Der Umsatz stieg um 21% und die weltweite Belegschaft um 14%. Während in den USA neue Nutella-Produkte eingeführt wurden, kamen die Verbraucher in Europa auf den Geschmack von Ferrero-Eiscreme.
Unternehmensnachrichten
12.01.2024
Liebe Leserinnen und Leser, aufgrund einiger Krankheitsfälle verschiebt sich der Erscheinungstermin der ersten AUDITOR-Ausgabe 2024 auf den 19.01.2024. Wir entschuldigen uns für eventuell entstandene Unannehmlichkeiten.
Unternehmensnachrichten
05.05.2023
In der Landwirtschaft Nordafrikas schlummert viel Potenzial. Zum Teil werden die Felder dort noch mit ineffizienten Mitteln bewirtschaftet. Neue Technologien stammen überwiegend aus Deutschland. Doch auch mit anderen EU-Staaten unterhält der Maghreb immer mehr intensive Beziehungen.
Unternehmensnachrichten
28.04.2023
Die wohl effektivste Art der Investition in landwirtschaftliche Vermögenswerte in der Ukraine ist für hiesige Unternehmen der Erwerb von dortigen Landwirtschaftsbetrieben und Produktionskapazitäten. Welche Schritte dafür notwendig sind.