Branchenkurznotizen: Probleme und Störungen von Kartenzahlungen
30. Mai 2022 um 11:29 ,
Der AUDITOR

Tausende von Kunden können nicht mit Giro- oder Kreditkarte zahlen
Seit letzten Dienstag können viele Tausende Kunden bei deutschen Einzelhändlern nicht mehr mit Giro- oder Kreditkarte zahlen, hieß es im Handel. Betroffen sind unter anderem Filialen von Aldi Nord, Edeka und der Edeka-Tochter Netto. Hintergrund ist eine Störung im weit verbreiteten Verifone-Gerät H5000. Es wird unter anderem von Payone und dem Konkurrenten Concardis eingesetzt. Die Dienstleister stellen die Geräte bereit und wickeln die Zahlungen ab. Die Terminals selbst und die Software dafür kommen von Verifone.
Wiederinbetriebnahme könnte dauern
Zur Wiederinbetriebnahme der Geräte sei ein manueller Eingriff vor Ort entweder durch den Einzelhändler oder durch einen Techniker nötig, teilte Payone mit und berief sich dabei auf Verifone. Man habe bereits alle verfügbaren Ressourcen für das Update zusammengezogen. „Dennoch gehen wir davon aus, dass dieser Vorgang nicht ad hoc in der Fläche ausgeführt werden kann, sondern vermutlich einige Tage in Anspruch nehmen wird“, erklärte eine Payone-Sprecherin. Unabhängig davon würden Alternativen erarbeitet, damit Karten schnellstmöglich wieder akzeptiert werden könnten. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hatte betont, dass die Betriebe auf den reibungslosen Ablauf der Bezahlprozesse angewiesen sind.
Software-Fehlfunktion
Verifone teilte mit, ein Update entwickelt zu haben. Man arbeite mit Hochdruck mit Kunden und Partnern an der Bereitstellung dieser Lösung für die betroffenen Terminals. „Wir möchten betonen, dass das Problem nicht mit dem Ablauf eines Zertifikats oder einer Sicherheitslücke zusammenhängt und keine Sicherheitsbedrohung darstellt“, hieß es in einer Mitteilung. Vielmehr handele es sich um eine Software-Fehlfunktion. Zuvor hatte es die Vermutung gegeben, dass die Probleme auf ein abgelaufenes Zertifikat zurückgehen könnten, das die Identität eines Rechners oder eines anderen elektronischen Geräts bestätigt. Für das Update müssten keine Geräte nicht ausgetauscht werden. Den Branchenkreisen zufolge ist auch ein Hackerangriff nicht Ursache der Probleme.