Branchen-Kurznotizen: Energiesorgen bereiten Kopfschmerzen

18. März 2022 um 12:48 , Der AUDITOR
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FRANKFURT. Informationen aus Backbranche und Fachhandel. Gestiegene Energiepreise und womöglich Energieengpässe veranlassen Branche zur Vorsicht. Domino's Pizza und Freiberger Lebensmittel expandieren. Anker verlässt Produktion in Wien, Ötz, der Bäckermeister zeigt sich zufrieden.

ARYZTA meldet organisches Umsatzwachstum
ARYZTA hat im ersten Halbjahr 2021/2022 ein Umsatzwachstum von 13,3% gegenüber der Vorjahresperiode erreicht. Dabei erwirtschaftete der Konzern von August 2021 bis Januar 2022 rund 835,3 Mio.EUR. Der Foodservice verzeichnete den Angaben zufolge die stärkste Erholung. Hier betrug das organische Wachstum 30,7%. In Europa wurde ein organisches Wachstum von 14,3%, in anderen Ländern der Welt 7,7% erreicht. Auch ARYZTA hat mit Preissteigerungen zu kämpfen. Die Inflation bei Inputkosten für Arbeit, Rohstoffe, Logistik und Energie würden ihren Aufwärtstrend fortsetzen, so das Unternehmen. Die Preise seien sehr volatil. Für das Gesamtjahr 2022 erwartet ARYZTA ein organisches Umsatzwachstum von 12-14%.

Großbäcker fordern Priorisierung der Backbetriebe bei Energieversorgungsengpässen
Vor drohender Gefährdung der Grundversorgung mit Brot– und Backwaren bei Energieversorgungsengpässen hat der Verband Deutscher Großbäckereien e.V. gewarnt. In einem Schreiben an die Ministerien der Bundesländer fordert der Verband eine Priorisierung der Backbetriebe. Ohne eine uneingeschränkte Versorgung der Großbäckereien mit Energie, insbesondere mit Gas und Elektrizität, sei eine Aufrechterhaltung der Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel Brot in Deutschland nicht sichergestellt. „Ein Ausweichen auf andere Energieträger“, so Hauptgeschäftsführer Armin Juncker, „ist aus technischen Gründen derzeit ausgeschlossen.“ Deshalb bittet der Verband für den Fall von Energieknappheit darum, die möglichst uneingeschränkte Energieversorgung deutscher Bäckereien sicherzustellen.

Domino's Pizza steigert Umsatz
Die australische Domino's Pizza Enterprises, Mutterkonzern von Domino's Pizza Deutschland, erwirtschaftete im 2.Halbjahr 2021 einen Umsatz von 502,1 Mio.EUR, was ein Plus von 15,3% darstellte. 39 neue Stores wurden eröffnet, davon 15 in Deutschland, 11 in Benelux, 9 in Frankreich und 4 in Dänemark. Das Bestellverhalten von Kunden hat sich durch COVID-19 verändert. Der Anteil der Mahlzeiten zum Mitnehmen liegt unter dem Niveau vor der Pandemie, dafür stiegen die Lieferungen. Der größte Teil dieses Wachstums wurde durch Neukunden generiert. Die Pizzakette will sich auf den weiteren Ausbau des Storenetzes konzentrieren. Noch vor dem Sommer soll eine neue Online-Bestellplattform und mobile App starten. Domino's Pizza Enterprises Ltd betreibt über 3.000 Stores. Domino’s Pizza Deutschland kommt auf 380 Standorte.

Ölz der Meisterbäcker mit Umsatzentwicklung zufrieden
Ölz der Meisterbäcker erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 213 Mio.EUR, gut 4 Mio.EUR weniger als 2020. Als Grund nannte das Unternehmen Herausforderungen durch die Pandemie und wiederholte Lockdowns. Trotzdem zeigt sich das Unternehmen zufrieden, habe man den zweithöchsten Umsatz in der Unternehmensgeschichte erzielt. Mitverantwortlich dafür war die auf sehr hohem Niveau stabile Inlandsnachfrage sowie erfolgreiche Exportentwicklung. Das Auslandsgeschäft verlief in Tschechien und Slowakei mit zweistelligem Wachstum. Den Exportanteil nach Deutschland lag bei 44,2%. Ölz hat mit 971 Mitarbeitern neuen Höchststand erreicht. Der Produktionsstandort Dornbirn Wallenmahd ist vor der Fertigstellung. Ölz ist österreichischer Marktführer im Bereich Backwaren und Toastbrot. Zur Produktpalette gehören mehr als 100 Artikel sowie 30 saisonale Produkte. Das Unternehmen stellt an zwei Standorten in Dornbirn Backwaren her.

Anker gibt Produktionsstandort in Wien auf
Ankerbrot gibt seinen traditionellen Produktionsstandort in der Wiener Innenstadt auf. Jahrelanges Tauziehen mit der Stadt Wien um ein Ausweichgrundstück für einen Neubau haben zu keiner Lösung geführt. Deshalb baut Anker jetzt im niederösterreichischen Lichtenwörth eine Produktion samt Hochregallager, die Liefergeschäft und verbliebene Filialen in Wien versorgen sollen. Dort produziert die Ankerbrot-Tochter Linauer+Wagner. 2017 hatte Anker dort 65% der handwerklichen Bäckerei übernommen, die für ihre feinen Konditoreiwaren bekannt war.

Freiberger nimmt neue Produktionslinie in Betrieb
Freiberger Lebensmittel, einer der größten Tiefkühlpizza-Hersteller Europas, nimmt 2022 seine neue Produktionslinie zur Herstellung von Premium-Pizza am Hauptsitz Berlin in Betrieb. 15 Mio.EUR werden investiert. Das Hauptaugenmerk liegt in der Herstellung einer Pizza nach neapolitanischer Art. Verarbeitet wird eine Teigrezeptur mit 3-Stufen-Fermentationsprozess. Für das Ausformen des Teiges nutzt Freiberger eine patentierte Formungs- und Schleudertechnologie, welche die Technik des klassischen italienischen Pizzabäckers, Pizzaiolo genannt, nachempfindet. Gebacken werden die Pizzen im italienischen Tunnelofen.

 

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