Branchen-Kurznotizen: Bäckerhandwerk und Industrie wachsen mit neuen Produkten

4. Februar 2022 um 12:48 , Der AUDITOR
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FRANKFURT. Informationen aus Backbranche und Fachhandel. Die Mestemacher-Gruppe (Gütersloh) verdoppelt ihre Investitionen. Lambertz-Gruppe zieht positives Fazit für 2021. Auch gab es Wechsel in wichtigen Führungspositionen bei der Stendaler Landbäckerei und dem Schweizer Gebäckhersteller HUG.

Mestemacher verdoppelt Investitionen
Die Mestemacher-Gruppe (Gütersloh) schloss im Jubiläumsjahr 2021 mit einem Umsatzplus von 3,1% gegenüber dem Vorjahr ab. Um die steigende Nachfrage nach gesunden und klimabewussten Broten zu bedienen, soll 2022 mit 15,2 Mio. Euro nahezu doppelt so viel investiert werden wie im Jahr zuvor. Gut 6,7 Mio. Euro davon fließen in die Tochter Aerzener Brot und Kuchen GmbH.  Außerdem gehen im Unternehmen die Vorbereitungen für das SMETA-Sozialaudit und Umweltmanagementaudit nach Norm ISO 14001 an den Start. Mit seinen sb-verpackten und ungeöffnet lange haltbaren Brot- und Backwaren trifft Mestemacher in der Pandemie die Bedürfnisse der Kunden im Lebensmitteleinzelhandel. High-Protein-Brote, Saatenbrote, vegane Roggenbrote und internationalen Brotspezialitäten sollen weiter Trends setzen und das Unternehmen wachsen lassen. 70% der Mestemacher-Produkte tragen den Nutri-Score A, an die 30% den Nutri-Score B. Mit einem eigenen Gütesiegel loben die Gütersloher vegane und vegetarische Produkte auf den Etiketten aus, um die Sichtbarkeit im Regal zu stärken. Für 2022 plant das Unternehmen einen Netto-Umsatz von 155 Mio. Euro, ein Plus von 2% gegenüber 2021. 

Lambertz-Gruppe zieht positives Fazit für 2021
Trotz der Corona-bedingten Probleme in einigen Vertriebskanälen, etwa im Traveller- und Exportmarkt, zieht die Aachener Lambertz-Gruppe ein positives Fazit zum Saisongeschäft 2021. Die Nachfrage war über den Saisonzeitraum hoch und betraf in positiver Hinsicht alle Sortimentsbereiche der Lambertz-Gruppe. „Entsprechend haben wir im November noch erheblich nachproduziert, um die Bedürfnisse des Handels bedienen zu können“, sagte Prof. Hermann Bühlbecker, Alleingesellschafter der Lambertz-Gruppe. Indiz dafür sei u.a. die Tatsache, dass das Tochterunternehmen Dr. Quendt erstmals die Schallmauer von über 3 Mio. verkauften Original Dresdner Christstollen durchbrechen konnte. Dies, obwohl auch die Lambertz-Gruppe vom weitgehenden Ausfall der Weihnachtsmärkte und der Advents- bzw. Weihnachtsfeiern sowie von niedrigen Besucherfrequenzen in den Innenstädten negativ betroffen war. Was den Ausblick auf 2022 anbelangt, geht der Gesellschafter von massiven Preissteigerungen in fast allen Bereichen aus. Beschaffung und Liefersicherheit würden sich als schwierig gestalten.

Stendaler Landbäckerei holt Töchter in die Geschäftsführung
Die Gesellschafter der Stendaler Landbäckerei GmbH, Andreas und Roswita Bosse, haben beide Töchter, Kristin Gessert und Anja Bosse, mit Wirkung vom 1. Januar 2022 zu Geschäftsführerinnen bestellt. Damit läuten sie die Unternehmensnachfolge ein. Kristin Gessert (40) ist seit 2006 im Unternehmen und leitet den Bereich Marketing/Einkauf. Anja Bosse (38) kam 2007 zur Stendaler Landbäckerei und übernahm später die Vertriebsleitung. Die Bäckerei agiert somit übergangsweise mit vier Geschäftsführern. Sie betreibt derzeit 104 Filialen unter dem Logo „Ihr Landbäcker" in Sachsen-Anhalt, Brandenburg sowie Niedersachsen und beschäftigt rund 600 Mitarbeiter.

Wechsel an der Spitze beim Schweizer Gebäckhersteller HUG
Beim Schweizer Gebäckhersteller HUG vollzieht sich ein Generationswechsel. Marianne Wüthrich Gross, Projektleiterin Backhaus, übernimmt zum 1. Juni 2022 zusammen mit Anna Hug die operative Führung des Familienunternehmens als Co-Geschäftsleiterin. Andreas Hug übernimmt die Position des Verwaltungsratspräsidenten von Werner Hug. Dessen Tochter Anna Hug wird Delegierte des Verwaltungsrates. Die Co-Geschäftsleiterin Anna Hug verantwortet Marketing und Vertrieb der HUG AG. Marianne Wüthrich Gross übernimmt mit „Operations" den Verantwortungsbereich von Andreas Hug. 2021 stand bei HUG ganz im Zeichen der Verlagerung der Wernli-Produktion von Trimbach nach Malters ins neue Backhaus, was Mitte 2022 abgeschlossen sein dürfte.

Wiener Bäckerei Ströck weitet „Wiederbrot"-Sortiment aus
Die Wiener Bäckerei Ströck nimmt ein weiteres „Wiederbrot" ins Sortiment. Bei „Wiederbroten" wird ein Teil Brot vom Vortag, das nicht in den Verkauf gelangt ist, verarbeitet. Neben „Bio-Feierabend-Wiederbrot" und „Bio-Wiederweckerl" gibt es jetzt das „BioWiederbaguette". Brot und Gebäck sind Lebensmittel, die mit Abstand am häufigsten weggeworfen werden, obwohl sie noch genießbar wären. Unsere „Wiederbrot‘“-Familie hilft uns mit Brot als Kulturgut und Rohstoff effizienter umzugehen und ein nachhaltiges Produkt mit unwiderstehlichem Geschmack anzubieten, hieß es. Die Bäckerei betreibt zwei Produktionsstandorte in Wien-Donaustadt und 73 Filialen in Wien und Umgebung mit 1.350 Mitarbeitern.

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