Walnüsse: US-Exporte auf dem absteigenden Ast

28. Juni 2023 um 12:09 , Der AUDITOR
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SACRAMENTO. Die US-Walnussexporte sind im Mai 2023 um rund 18% geringer ausgefallen. Die Aussichten auf eine insgesamt gute Ernte verhindern, dass sich die Preise festigen.

Exporte um 18% zurückgegangen

Im Mai stieg der Handel mit US-Walnüssen gegenüber dem Vorjahresmonat um 11% auf 29.112 mt. Grund für diesen Zuwachs war allerdings die höhere Inlandsnachfrage, diese legte im Jahresvergleich um 88% auf 13.270 mt zu, während das Ausfuhrvolumen gegenüber Mai 2022 um fast 18% auf 15.842 mt schrumpfte. Lediglich die Exporte nach Japan (+16% auf 2.424 mt) konnten im vergangenen Monat einen Zuwachs verzeichnen. Weitere wichtige Abnehmerländer wie Deutschland (-17% auf 3.482 mt), die Türkei (-43% auf 1.6587 mt), Korea (-9% auf 1.154 mt), Großbritannien (-17% auf 802 mt), Spanien (-29% auf 676 mt) und die Vereinigten Arabischen Emirate (-62% auf 543 mt) importierten derweil deutlich weniger Walnüsse aus den USA.

In den ersten neun Monaten dieser Saison (Sep-Mai) wurden insgesamt 291.726 mt US-Walnüsse mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, das entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um rund 1%. Während die Inlandslieferungen in dieser Saison um 22% auf 87.132 mt zulegen konnten, fiel das Exportvolumen mit 204.594 mt um gute 6% geringer aus. Zwar legten die Gesamtlieferungen in die Türkei (+4% auf 38.477 mt) und die Vereinigten Arabischen Emirate (+62% auf 23.462 mt) im Jahresvergleich zu, die Lieferungen in viele andere Abnehmerländer fielen jedoch geringer aus, auch die Exporte nach Deutschland (-30% auf 24.676 mt), Japan (-16% auf 14.346 mt), Italien (-38% auf 13.024 mt) und Spanien (-26% auf 12.848 mt). 

US-Walnussexporte* und Inlandsbedarf in mt

Land

2021/22

2022/23

Diff.

USA

71.348

87.132

22%

Türkei

37.130

38.477

4%

Deutschland

35.066

24.676

-30%

VAE

14.525

23.462

62%

Japan

17.168

14.346

-16%

Italien

20.934

13.024

-38%

Spanien

17.373

12.848

-26%

Korea

12.682

11.533

-9%

Kanada

6.449

7.364

14%

Großbritannien

3.731

4.863

30%

Andere

53.436

54.001

1%

Gesamt

289.844

291.726

1%

Quelle: California Walnuts; Sep-Mai

*mit und ohne Schale

Vieles ist noch unklar

Die Ernteprognose für die US-Walnussernte 2023/2024 wurde während des INC-Kongresses im Mai auf 658.000 mt geschätzt, dies wäre ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 3%. Im California Crop Progress & Condition Report hatte der National Agricultural Statistics Service im Mai noch berichtet, dass weitere „Walnusshaine abgeholzt“ wurden. Dennoch ist diese Differenz in einem Markt, der in den vergangenen Jahren öfter größere Produktionsschwankungen gesehen hat, vergleichsweise gering.

Experten wie Chelmer Foods gehen allerdings aktuell davon aus, dass die Ernte in diesem Jahr das Vorjahresergebnis übertreffen könnte. Dies wird mit guten Wetterbedingungen und größeren Anbauflächen begründet. Genaue Zahlen werden allerdings nicht genannt. Die Experten räumen allerdings ein, dass es aktuell noch zu früh ist, um verlässliche Prognosen zu treffen. Entsprechend sei auch die langfristige Preisentwicklung noch nicht eindeutig.

Marktteilnehmer hoffen, dass das Board Meeting von California Walnuts etwas mehr Klarheit in Bezug auf die Produktion liefert. Die Aussichten auf eine insgesamt gute Ernte sorgen aktuell daher dafür, dass den Preisen für US-Walnüsse ein Aufwärtstrend verwehrt bleibt. Gestützt wird diese Entwicklung durch die schwachen Exportzahlen dieser Saison. 

Walnüsse, USA

Sorte

EUR/kg

in der Schale, Jumbo

1,77

in der Schale, Jumbo Large

1,64

geschält, 80 LHP

5,22

geschält, 20 LHP

4,06

CIF Spanien

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