Walnüsse: Schweres Jahr für US-Exporteure
20. Januar 2022 um 10:46 ,
Der AUDITOR

Auch Preise für chinesische Ware sinken
Die US-Walnussexporteure sehen sich mit schwierigen Zeiten konfrontiert und die Experten von Catz gehen davon aus, dass sich diese auch durch 2022 ziehen werden. Nachdem die objektive Ernteschätzung mit 670.000 mt deutlich geringer ausgefallen war als die subjektive Schätzung (722.000 mt), waren die Preise zunächst gestiegen. Die meisten Käufer hatten sich zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits fürs Erste eingedeckt und sahen von weiteren Käufen ab.
Logistikprobleme hatten zudem dafür gesorgt, dass die ersten Lieferungen der neuen Ernte erst nach Weihnachten eintrafen, wodurch Catz zufolge wichtige Absatzchancen in der Hochsaison verpasst wurden. Die US-Ausfuhren in alle wichtigen Abnehmerländer gingen zurück und die schwache Nachfrage sorgte dafür, dass die Preise in den letzten Wochen rapide gesunken sind. Das wirkt sich nicht nur auf die US-Preise aus; auch in China kam es zu Preisrückgängen, was zum einen an der günstigeren US-Ware liegt und zum anderen daran, dass die dortigen Käufer mittlerweile für das anstehende chinesische Neujahrsfest eingedeckt sind. Chinesische Walnusskerne, ELH90, werden aktuell mit 5.700 USD/mt CIF Hamburg gehandelt.
Walnusspreise |
|
Sorte |
EUR/kg |
Chandler, ELHP 80%, Chile, händisch geöffnet |
8,80 |
Chandler, ELHP 80%, Chile, maschinell geöffnet |
7,65 |
Chandler, in der Schale, 30-32 mm, Chile |
2,55 |
Chandler, in der Schale, jumbo/large, USA |
2,60 |
Howard, in der Schale, jumbo, USA |
2,50 |
FCA Spanien |
Exporte um ein Drittel gesunken
Ein Blick auf die Exportwerte von California Walnuts zeigt, wie drastisch die Rückgänge der US-Lieferungen tatsächlich sind. So wurden seit Saisonbeginn insgesamt 137.545 mt (303.234.583 lbs) geschälte und ungeschälte Walnüsse ins In- und Ausland geliefert; in der Saison 2020/21 waren es zum aktuellen Zeitpunkt bereits 201.187 mt. Das entspricht einem Rückgang um ein knappes Drittel. Mit 45.994 mt (101.399.774 lbs) geht nach wie vor ein Großteil der Lieferungen nach Europa; hier zeigt sich der Rückgang im Jahresvergleich mit -4% auch relativ moderat. Deutschland bleibt dabei das wichtigste Abnehmerland, das allein im Dezember 4.623 mt (10.191.283 lbs) US-Walnüsse importierte. Besonders deutlich werden die Exportrückgänge in asiatische und afrikanische Zielländer; hier sind die US-Einfuhren seit Saisonbeginn im Jahresvergleich um -48% bzw. -56% gesunken.
US-Walnusslieferungen in mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
Europa |
47.772 |
45.994 |
-4% |
Nordamerika |
44.781 |
40.205 |
-10% |
Afrika/Mittlerer Osten |
71.771 |
31.337 |
-56% |
Asien/Ozeanien |
34.509 |
17.798 |
-48% |
Mittel-/Südamerika |
160 |
110 |
-31% |
Andere |
2.194 |
2.101 |
-4% |
Gesamt |
201.187 |
137.545 |
-32% |
Quelle: California Walnuts; Ergebnis seit Saisonstart |
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