Senfsaat: Optimistische Exportaussichten
1. Oktober 2024 um 11:56 ,
Der AUDITOR

Exporte sollen um knapp 16% steigen
Die Experten von Agriculture and Agri Foods Canada haben die Prognose für die kanadische Senfsaatproduktion 2024/2025 in ihrem September-Bericht noch einmal korrigiert. Während die Schätzungen im August noch bei 225.000 mt lagen, soll es die Ernte in diesem Jahr stattdessen nur auf 211.000 mt bringen, was allerdings noch immer einem Plus gegenüber dem Vorjahr von 23,4% entsprechen würde. Während der Inlandsbedarf mit 43.000 mt stabil bleiben soll, sind die Exportprognosen optimistisch; die Ausfuhr soll im Jahresvergleich um 15,8% auf 110.000 mt steigen.
Senfsaaternte Kanada in mt |
|||
Land |
2023/24 |
2024/25 |
Diff. |
Produktion |
171.000 |
211.000 |
23,4% |
Export |
95.000 |
110.000 |
15,8% |
Inlandsbedarf |
43.000 |
43.000 |
0,0% |
Endbestände |
88.000 |
155.000 |
76,1% |
Quelle: Agriculture and Agri Foods Canada, Sep 2024 |
Zurückhaltung der Bauern stabilisiert Preise
Im kanadischen Senfsaatmarkt haben sich die Preise inzwischen stabilisiert, nachdem die vergangenen Monate primär durch einen Abwärtstrend geprägt waren. Die Experten von Rayglen Commodities gehen davon aus, dass dies vorerst so bleiben könnte. Zwar sei auf der einen Seite ausreichend Ware aufgrund hoher Überhangbestände und der größeren Ernte im Markt verfügbar, auf der anderen Seite zeigten sich viele Erzeuger eher zurückhaltend beim Anbieten ihrer Ware.
Im europäischen Spotmarkt wird Senfsaat, Brassica Nigra, 99,95% Reinheit aus der Ukraine aktuell auf einem Niveau von 910 EUR/mt EXW Polen gehandelt, für Sinapis Alba liegen die Angebote bei 770 EUR/mt EXW. Rohware, Sinapis Alba, 97% ist derweil zu Preisen von 680 EUR/kg DDP Deutschland zu bekommen.
Senfsaat, Ukraine |
|
Qualität |
EUR/mt |
Brassica Nigra, 99,95% |
910 |
Sinapis Alba, 99,95% |
770 |
EXW Polen, in Big Bags |
EU schwenkt um
In den ersten zweieinhalb Monaten der Saison 2024/2025 (01.07.-22.08.2024) wurden insgesamt 17.523 mt Senfsaat aus Drittstaaten in die EU importiert, damit ist die Einfuhr im Jahresvergleich um 6,3% zurückgegangen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Einfuhren aus Russland (-93,5% auf 768 mt) erheblich gesunken sind. Seit dem 01. Juli fallen höhere Importzölle auf Einfuhren aus Russland in die EU an. Im Gegensatz dazu allerdings sind die Importe aus Ländern wir der Ukraine (+1.037% auf 7.637 mt), Kanada (+23,2% auf 6.408 mt) und Kasachstan (+569,4% auf 2.490 mt) erheblich gestiegen. Hauptimporteure in der EU waren Deutschland (+23,1% auf 4.630 mt), Polen (-52,4% auf 4.180 mt) und Belgien (-24,4% auf 2.980 mt).
Im Zeitraum September 2023 bis Juli 2024 importierte Deutschland 54.653 mt Senfsaat, ein Plus von 18,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Lieferungen aus Russland waren vor Einführung der höheren Importzölle noch einmal deutlich erhöht worden, so dass sie im Jahresvergleich um 35,6% auf 26.632 mt gestiegen sind – im Juli selbst lag die Einfuhr dann nur noch bei wenigen hundert Tonnen. Die Importe aus der Ukraine (+330,9% 16.483 mt) und Polen (+30,6% auf 2.530 mt) fielen höher aus, während die Lieferungen aus Kanada (-57,2% auf 6.498 mt) und Tschechien (-66,8% auf 1.136 mt) rückläufig waren.
EU-Import Senfsaat in mt |
|||
Ursprung |
2023/24 |
2024/25 |
Diff. |
Ukraine |
672 |
7.637 |
1.036,5% |
Kanada |
5.200 |
6.408 |
23,2% |
Kasachstan |
372 |
2.490 |
569,4% |
Russland |
11.798 |
768 |
-93,5% |
Indien |
129 |
125 |
-3,1% |
Andere |
531 |
95 |
-82,1% |
Gesamt |
18.702 |
17.523 |
-6,3% |
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.07.-22.09. 12075090 Senfsamen, auch geschrotet (ausg. zur Aussaat) |
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