Nüsse

Pekannüsse: US-Erzeuger sind unzufrieden

10. Mai 2023 um 12:53 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

ATLANTA. Die extrem hohe Nachfrage nach Pekannüssen sollte die Landwirte in den USA eigentlich fröhlich stimmen. Die Realität sieht allerdings anders aus, denn eine Vergrößerung der Anbaufläche gestaltet sich als schwierig und es mangelt an Unterstützung.

Geringere Lagerbestände

Nach Angaben von Pecan Report haben sich die Lagerbestände von Pekannüssen in dieser Saison verringert. Obwohl die Erzeuger bemüht sind, die Produktion kontinuierlich zu steigern, übersteigt die hohe Nachfrage aktuell das Angebot. Die Händler importieren deshalb zusätzliche Ware, vor allem aus Mexiko, dennoch sollen die derzeitigen Bestände um 30% unter denen der letzten Saison liegen. Dies ist vor allem den zahlreichen Verkäufen in diesem Jahr geschuldet; im Dezember 2022 lag die Differenz zum Vorjahr bei „nur“ 21,33%, nach den Verkäufen im Januar-März gilt nun die Schätzung von 30%. Die Experten gehen davon aus, dass diese Situation noch eine Weile anhalten wird, da das stetig steigende Kaufinteresse den Markt trotz der Vergrößerung der Anbaufläche massiv unter Druck setzt.

Diverse Schwierigkeiten für die Erzeuger

Die Anbaufläche zu erweitern ist indes für die Farmer nicht einfach, da hohe Vorabinvestitionen getätigt werden müssen und eine mehrjährige Pflege vonnöten ist, ehe die Bäume das erste Mal tragen. Dazu kommen Umwelteinflüsse wie das Wetter und Baumkrankheiten, die zu erheblichen Schäden führen können. Pecan Report gibt an, dass die Erzeugerpreise ebenfalls zu gering sind. „Die gestiegene Nachfrage nach Pekannüssen scheint nur einer Handvoll Menschen an der Spitze der Versorgungskette zugute zu kommen, während die Erzeuger weiterhin nur mittelmäßige Preise für ihre Ernten erzielen“, heißt es auf der Homepage. Sogar eine Abschaffung des American Pecan Council war bereits im Gespräch, konnte aber abgewendet werden. Fakt ist, dass die Landwirte sich mit der derzeitigen Situation sehr unzufrieden zeigen und in Bezug auf finanzielle Unterstützung mehr in den Mittelpunkt rücken wollen.

USA wichtigster Lieferant für die EU

Die EU importierte 2022 insgesamt 13.098 mt Pekannüsse im Wert von knapp 149 Mio. EUR. Der durchschnittliche Importpreise lag bei 11,37 EUR/kg. Wichtigster Lieferant waren mit 9.916 mt die USA, gefolgt von Mexiko mit 2.298 mt. Mit größerem Abstand folgten Länder wie Südafrika und Australien.

EU-Import Pekannüsse* 2022

Land

mt

Mio. EUR

USA

9.916

111,245

Mexiko

2.298

27,934

Südafrika

388

3,821

Australien

254

3,098

Brasilien

148

1,847

Andere

94

0,966

Gesamt

13.098

148,911

Quelle: Europäische Kommission / Eurostat (Comext)

*08029910 Pekan-(Hickory-)Nüsse, frisch oder getrocknet

Für mehr Informationen gehen Sie zu: 
weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
28.11.2023
CANBERRA. Die australische Mandelproduktion erlebte nach den letzten ertragreichen Jahren einen herben Rückschlag. Das macht sich auch im Exportmarkt bemerkbar, die Ausfuhr ging im September um satte 20% zurück.
Nüsse
27.11.2023
ORDU. Die türkische Zentralbank hat am Donnerstag zur Überraschung der Ökonomen den Leitzins um 500 Basispunkte auf 40% erhöht. Der Haselnussmarkt profitiert indes von einem starken Euro.
Nüsse
27.11.2023
NEU-DELHI. Die Kharif-Ernte in Indien könnte aktuellen Prognosen zufolge kleiner ausfallen als erhofft. Die Preise auf dem Erdnussmarkt haben sich nach dem Diwali-Fest indes stabilisiert.
Nüsse
22.11.2023
KAPSTADT/PEKING. Nach Südafrika wird China in dieser Saison mit 56.000 mt die zweitgrößte Ernte einfahren und sich als wichtiger Exporteur behaupten. In Australien sind die Marktteilnehmer mit Schwierigkeiten konfrontiert.