Pekannüsse: Knappes Angebot und hohes Potenzial
20. Mai 2025 um 11:20 ,
Der AUDITOR

Knappes Angebot und Produktion
Die weltweite Produktion und Verfügbarkeit von Pekannüssen sind knapp. In der Saison 2025/2026 wird nicht nur die Produktion ungeschälter Nüsse um 4% und die geschälter Nüsse um 6% zurückgehen, sondern auch die Gesamtverfügbarkeit wird einen ähnlichen Rückgang erfahren. Die Bestände von Pekannüssen in der Schale werden um 5% von 373.840 mt im Jahr 2024/2025 auf 355.458 mt im Jahr 2025/2026 sinken, die von geschälten Pekannüssen um 6% von 189.396 mt im Jahr 2024/2025 auf 178.236 mt im Jahr 2025/2026. Das Problem ist, dass üblicherweise am Ende einer Saison quasi keine Bestände mehr vorhanden sind und dass in der Branche die Vorräte eher knapp sind. Käufern wird geraten, schnell zu handeln, da das Angebot in den nächsten 18 Monaten gering bleiben wird.
Der Produktionsrückgang wird ausschließlich durch Rückgänge in den führenden Erzeugerländern USA und Mexiko bedingt sein. Die US-Produktion wird schätzungsweise 6% niedriger ausfallen als in der laufenden Saison, da der Hurrikan Helene im September 2024 viele ältere Bäume beschädigte, wovon etwa 25% der Anbaugebiete nachhaltig betroffen sind. Mexiko wird seine Spitzenposition an die USA verlieren, da die Ernte von ungeschälten Pekannüssen voraussichtlich um 14% und die Produktion von geschälten Kernen um 17% zurückgehen wird. Das Problem ist, dass in den letzten Jahren keine neuen Bäume gepflanzt wurden, zudem herrscht Wassermangel und die Produktionskosten sind hoch.
Produktion Pekannüsse, in der Schale, in mt |
|||
Ursprung |
2024/25 |
2025/26 |
Diff. |
USA |
122.879 |
115.000 |
-6,4% |
Mexiko |
127.100 |
110.000 |
-13,5% |
Südafrika |
37.500 |
40.000 |
6,7% |
China |
3.500 |
8.500 |
142,9% |
Brasilien |
2.000 |
5.000 |
150,0% |
Argentinien |
3.000 |
3.600 |
20,0% |
Australien |
2.540 |
3.434 |
35,2% |
Andere |
3.600 |
3.400 |
-5,6% |
Gesamt |
302.119 |
288.934 |
-4,4% |
Quelle: INC, Mai 2025 |
Im Gegensatz dazu wird die Produktion in allen anderen Ländern steigen. Am deutlichsten in Südafrika, wo die Produktion um 7% auf 40.000 mt steigen wird. Dreistellige Zuwachsraten werden auch in China und Brasilien zu verzeichnen sein. Obwohl China aktiv neue Bäume anpflanzt, kann die Produktion die schnell steigende Nachfrage nicht decken.
Produktion Pekannüsse, geschält, in mt |
|||
Ursprung |
2024/25 |
2025/26 |
Diff. |
USA |
61.400 |
57.500 |
-6,4% |
Mexiko |
66.100 |
55.000 |
-16,8% |
Südafrika |
18.750 |
20.000 |
6,7% |
China |
1.750 |
4.700 |
168,6% |
Brasilien |
900 |
2.500 |
177,8% |
Argentinien |
1.500 |
1.800 |
20,0% |
Australien |
1.321 |
1.786 |
35,2% |
Andere |
1.800 |
1.700 |
-5,6% |
Gesamt |
153.521 |
144.986 |
-5,6% |
Quelle: INC, Mai 2025 |
Hohe Kosten
Wie bei der Podiumsdiskussion auf dem INC-Kongress deutlich wurde, ist die Produktion von Pekannüssen viel teurer als die von Walnüssen, Mandeln oder Pistazien, da die Erträge viel geringer und die Reifezeiten länger sind. Das derzeitige Wirtschaftsklima verschärft diese Situation noch, da Handelsspannungen vorherrschen, die Inflation ansteigt und die Zinssätze die Produktionskosten für alle Nüsse in die Höhe treiben.
Die Zölle haben den Absatz von Pekannüssen zwar nicht so stark beeinträchtigt wie den anderer Nüsse, wie die Gesprächsrunde hervorhebt, doch betonen die US-Erzeuger, dass sich die Nachfrage in China verlagert hat. Höhere Einfuhrzölle für US-Produkte haben die Kosten für US-Pekannüsse in die Höhe getrieben, so dass die Käufer auf andere Herkunftsländer wie Südafrika und Mexiko auswichen. Letzte Woche einigten sich die USA und China darauf, die zuvor eskalierten Zölle von 145% für chinesische Einfuhren in die USA und von 125% für US-Einfuhren nach China für einen Zeitraum von 90 Tagen auf 35% bzw. 10% zu senken. Vieles wird nun von den Verhandlungen und einer endgültigen Einigung abhängen. Analysten sind sich jedoch einig, dass das Vertrauen erschüttert ist und dass es selbst bei einer gütlichen Einigung zwischen den beiden Ländern Jahre dauern wird, bis das Vertrauen wiederhergestellt ist.
Aufstrebende Märkte
Auf die USA, Mexiko und China entfallen beeindruckende 85% des weltweiten Verbrauchs. Auf Europa und den Nahen Osten entfallen die restlichen 15%. Angesichts der in China aufkommenden Snack-Innovationen und des wachsenden Verbraucherbewusstseins gibt es ein großes Potenzial für die Vermarktung von Pekannüssen in der ganzen Welt. In Europa ist Deutschland ein besonders interessanter Markt, da die Nachfrage für Pekannüsse zwischen 2022 und 2024 deutlich gestiegen ist. Auch in Großbritannien laufen Marketing-Kampagnen für Pekannüsse.
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