Mandeln: Rekordbestände und Rekordernten erwartet
22. März 2022 um 11:51 ,
Der AUDITOR
Australien rechnet mit hoher Nachfrage
Unter Berücksichtigungen der aktualisierten US-Mandeldaten des Almond Board of California, spricht der International Nut and Dried Fruit Council (INC) in seinem aktuellen Bericht von einer weltweiten Mandelproduktion von 1,66 Mio. mt Mandeln ohne Schale. Die US-Ernte soll trotz deutlich geringerer Hektarerträge mit 1,31 Mio. mt lediglich 5,5% geringer ausgefallen sein als im Vorjahr. Ein ähnliches Defizit soll die spanische Mandelernte verzeichnen – wobei hier die Schätzungen verschiedener Experten zunächst deutlich düsterer waren.
Australien, aktuell nach Kalifornien das größte Anbauland, konnte seine Produktion in der Saison 2021/2022 um 9% auf 124.349 mt steigern und erwartet für die laufende Ernte 2022/2023 noch einmal ein merkliches Ertragsplus. Laut den Angaben des Almonds Board of Australia soll die Mandelproduktion in diesem Jahr ein Ergebnis von 145.000 mt erzielen können. Grund für diesen Sprung von fast 17% sind den Experten zufolge wachsende Anbauzahlen. Bis zum Jahr 2025 soll die jährliche Mandelernte bei 185.000 mt liegen können. Tim Jackson, CEO des Almonds Board of Australia, rechnet für die neue Saison mit hoher Nachfrage. „Die Nachfrage nach australischen Mandeln wird in der neuen Saison hoch sein, und hinter den Kulissen wird viel getan, um unser Exportprogramm auf dem Rekordniveau zu halten. Trotz aller Herausforderungen in den letzten zwölf Monaten wurde eine Rekordmenge Mandeln in mehr als 50 Länder geliefert,“ so Jackson. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre seien viele Käufer dazu übergegangen, sich parallel über mehrere Kanäle zu versorgen, sollte es an einer Stelle zu Engpässen oder Verzögerungen kommen. Laut Jackson eröffne dies aufregende neue Verkaufsmöglichkeiten für das laufende Jahr.
Produktion Mandeln ohne Schale in mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
USA |
1.386.200 |
1.310.000 |
-5,5% |
Australien |
114.400 |
124.439 |
8,8% |
Spanien |
115.600 |
109.200 |
-5,5% |
Türkei |
16.500 |
18.000 |
9,1% |
Tunesien |
16.000 |
16.500 |
3,1% |
Portugal |
12.000 |
15.000 |
25,0% |
Marokko |
14.000 |
13.000 |
-7,1% |
Chile |
11.000 |
12.000 |
9,1% |
Italien |
10.000 |
8.500 |
-15,0% |
Griechenland |
7.000 |
4.000 |
-42,9% |
Iran |
6.000 |
4.000 |
-33,3% |
Andere |
30.000 |
30.000 |
0,0% |
Gesamt |
1.738.700 |
1.664.639 |
-4,3% |
Quelle: INC, Almond Board of California; März 2022 |
Frostfolgen noch immer unklar
In den kalifornischen Anbauregionen ist die Blüteperiode nun offiziell vorüber und die Mandelplantagen erstrahlen in sattem grün der neuen Blätter. Das durch den Frost entstandene Schadensmaß ist noch immer nicht überschaubar. In den kommenden Wochen werden sich die Fruchtansätze bilden, überschüssige werden abgeworfen. Erst dann lässt sich beurteilen, mit welchen Erträgen in den verschiedenen Regionen in diesem Jahr zu rechnen ist. Einige Farmer berichteten gegenüber Blue Diamond Almonds, dass sie trotz teilweise frostiger Temperaturen insgesamt beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ernte hatten.
Die Experten von Blue Diamond Almonds rechnen damit, dass die Ukraine-Krise und die damit einhergehenden steigenden Treibstoffpreise für weitere Hürden im Exportgeschäft sorgen könnten, weshalb es ratsam sei, dass Käufer ihren Bedarf früher als geplant deckten. Dabei ist zu beachten, dass die aufgrund der geringeren Exporte in diesem Jahr zu erwartenden rekordhohen Saisonendbestände die Exporteure unter Druck setzen dürften.
Mandelpreise |
|
Sorte |
EUR/kg |
Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien |
4,45 |
Valencia, +14 mm, natur, Spanien |
4,60 |
California, SSR, 23/25, blanchiert, USA |
5,40 |
Butte/Padre, SSR, 27/30, natur, USA |
4,60 |
Butte/Padre, SSR, 27/30, blanchiert, USA |
5,30 |
FCA Spanien |
Spaniens kann Exporttempo nicht beibehalten
Spaniens Mandelexporte gingen im Januar 2022 zurück. Insgesamt 8.519 mt Mandeln wurden im ersten Monat des laufenden Kalenderjahres ins Ausland geliefert, rund 23% weniger als im Vorjahresmonat. Frankreich bleibt als Hauptabnehmer an der Spitze, die Einfuhr ging im Jahresvergleich leicht um 4% auf 2.359 mt zurück. Es folgten Italien (+6% auf 1.722 mt), Deutschland (-44% auf 1.487) und Belgien (-7% auf 489 mt) mit teilweise deutlichen Kürzungen im Vergleich zum Januar 2021.
Insgesamt exportierte Spanien in den ersten sechs Monaten der laufenden Saison 80.404 mt Mandeln, das entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12%. Zu den mit Abstand wichtigsten Exportdestinationen gehören Frankreich, Deutschland und Italien.
Mandelexport, Spanien, in mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
Frankreich |
15.177 |
19.928 |
31,3% |
Deutschland |
15.886 |
17.324 |
9,1% |
Italien |
12.618 |
13.883 |
10,0% |
Belgien |
2.240 |
3.202 |
42,9% |
Portugal |
2.486 |
3.103 |
24,9% |
Großbritannien |
4.575 |
2.998 |
-34,5% |
Niederlande |
2.693 |
2.583 |
-4,1% |
Polen |
1.988 |
2.473 |
24,4% |
Griechenland |
1.171 |
1.652 |
41,1% |
Tschechien |
882 |
1.268 |
43,9% |
Andere |
11.974 |
11.989 |
0,1% |
Gesamt |
71.688 |
80.404 |
12,2% |
Quelle: Spanisches Ministerium für Industrie, Tourismus und Handel; 01.08.2021-31.01.2022 |
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- Mandeln, natur, +14, Valencia
- Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
- Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
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