Mandeln: Ernteschätzungen revidiert
4. April 2024 um 11:43 ,
Der AUDITOR

Ernteschätzungen gesenkt
Mehrere Länder haben für die Saison 2023/2024 geringere Erträge gemeldet, deshalb hat der INC in seinem aktuellen Bericht niedrigere Ernteschätzungen für die USA, Italien, Portugal und Griechenland veröffentlicht. Die weltweite Produktion liegt nun mit 1,4 Mio. mt um 5% niedriger als im Vorjahr und die Gesamtbestände mit 1,8 Mio. mt ebenfalls um 5% niedriger. Die US-Ernte wird derzeit auf 1,063 Mio. mt geschätzt, was nicht nur unter der objektiven Schätzung des USDA liegt, sondern auch unter den derzeitigen Schätzungen der Industrie, die sich knapp über 1,089 Mio. mt bewegen. Insektenschäden und Ernteverzögerungen aufgrund des feuchten Winters und Frühjahrs im letzten Jahr haben zu diesem Rückgang geführt. Die Aussichten für dieses Jahr sind glücklicherweise vielversprechender. Obwohl Kalifornien den zehntnassesten Februar in der Geschichte erlebte und Unwetter gemeldet wurden, soll die Blüte insgesamt gut und deutlich besser als im letzten Jahr gewesen sein.
Während die Ernte 2023/2024 ein Desaster war, schätzt das Almond Board of Australia die diesjährige Ernte um 59% höher auf 164.700 mt (Kernel Weight Equivalent). Die Erträge haben sich wieder dem Durchschnitt angenähert und entsprechen eher den langfristigen Prognosen, die eine Jahresproduktion von über 200.000 mt vorsehen. Der INC hat auch die Ernteschätzung für Spanien beibehalten, obwohl im vergangenen Jahr im ganzen Land übermäßige Hitze und Trockenheit herrschten. Da der Winter ungewöhnlich warm war, wird sich dies auch auf die diesjährige Produktion auswirken. Ein Silberstreif am Horizont sind jedoch die Rekordregenfälle im März. Die Lieferanten berichten, dass die Bäume derzeit reichlich Niederschlag erhalten, was eine gute Hilfe sein wird. Die Trockenheit wirkte sich außerdem auf die Größe der Kerne im Süden Portugals aus, weshalb die Ernteschätzung von den ursprünglich erwarteten 25.000 mt im November auf 20.000 mt im März reduziert wurde. Die Produktion ist dennoch um 21% gestiegen, was auf eine gute Blütezeit und eine Zunahme der tragenden Bäume zurückzuführen ist.
Weltweite Mandelproduktion, ohne Schale, in mt |
|||
Land |
2022/23 |
2023/24 |
Diff. |
USA |
1.147.710 |
1.063.720 |
-7,3% |
Australien |
140.963 |
103.381 |
-26,7% |
Spanien |
61.684 |
100.000 |
62,1% |
Türkei |
25.000 |
25.000 |
0,0% |
Italien |
20.900 |
21.800 |
4,3% |
Portugal |
16.500 |
20.000 |
21,2% |
Marokko |
18.000 |
18.500 |
2,8% |
China |
17.500 |
15.000 |
-14,3% |
Chile |
12.400 |
14.150 |
14,1% |
Tunesien |
13.000 |
12.000 |
-7,7% |
Griechenland |
10.000 |
6.500 |
-20,2% |
Iran |
4.000 |
6.000 |
50,0% |
Andere |
12.500 |
16.000 |
28,0% |
Gesamt |
1.500.157 |
1.422.051 |
-5,2% |
Quellen: Almond Board of California, Almond Board of Australia, AEOFRUSE, Portugal Nuts, ChileAlmonds, Greek Nuts & Fruits Trade Association und andere INC-Quellen, INC März 2024 |
Starke Januarexporte für Spanien
Die internationale Nachfrage nach Mandeln entwickelt sich in dieser Saison recht gut. Die US-Exporte liegen derzeit um 12% höher als im letzten Jahr, wobei Indien das mit Abstand wichtigste Zielland ist, wie der Positionsbericht des Almond Board of California vom Februar zeigt. Da Großbritannien ab dem 11. April die Zölle auf geschälte und ungeschälte Mandeln aus allen Herkunftsländern aussetzen wird, hoffen die US-Anbieter, dass dies den Absatz ankurbeln wird. Die Aussetzung wird nach Angaben des britischen Handelsministeriums bis zum 30. Juni 2026 gelten. Eine Verlängerung über dieses Datum hinaus ist sehr wohl möglich. Ziel ist es, die Verfügbarkeit gesunder Produkte zu erhöhen, und die geschätzten Kosten für britische Importeure belaufen sich auf 4 Millionen USD pro Jahr. Seit dem Austritt Großbritanniens aus der EU im Jahr 2021 gilt ein Zollsatz von 4% für Mandeln in der Schale und 2% für geschälte Mandeln. Der britische Zollsatz von 8-10 % für gebrannte Mandeln, 8% für Marzipan und Mandelmehl und 20% für Mandelpaste wird jedoch bestehen bleiben, wie lokale Medien berichten.
Auch aus Australien wurden im November mehr Mandeln exportiert und es wird in diesem Jahr nur sehr geringe Überhangbestände geben. Spanien hat ebenfalls relativ gute Exportzahlen gemeldet, wenn man bedenkt, dass die aktuelle Ernte nur schätzungsweise 100.000 mt erreicht hat. Die Ausfuhren lagen von September bis Januar nur 1,5% unter denen des Vorjahres, wobei Frankreich das wichtigste Abnehmerland war, gefolgt von Deutschland und Italien. Die monatlichen Ausfuhren beliefen sich im Januar 2024 auf 11.485 mt und lagen damit um 10% über denen vom Januar 2023.
Mandelexporte Spanien, in mt |
|||
Destination |
2022/23 |
2023/24 |
Diff. |
Frankreich |
17.363 |
17.492 |
0,7% |
Deutschland |
16.361 |
15.107 |
-7,7% |
Italien |
12.889 |
12.172 |
-5,6% |
Portugal |
2.915 |
3.559 |
22,1% |
Großbritannien |
2.785 |
2.704 |
-3,0% |
Niederlande |
1.980 |
2.484 |
45,6% |
Polen |
2.589 |
2.384 |
-8,0% |
Belgien |
2.375 |
1.923 |
-19,1% |
Schweiz |
1.443 |
1.403 |
-2,8% |
Türkei |
1.665 |
1.155 |
-30,7% |
Andere |
12.855 |
13.717 |
6,7% |
Gesamt |
75.220 |
74.100 |
-1,5% |
Quelle: Spanisches Ministerium für Industrie, Tourismus und Handel; 01/08-31/01 |
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