Mandeln: Ernteprozess in vollem Gange
7. September 2022 um 16:24 ,
Der AUDITOR

Unzufriedenheit macht sich breit
Viele Lebensmittelrohstoffe sind teurer geworden, bedingt durch Inflation, steigende Energiekosten etc. Die Mandelpreise trotzen diesem Trend allerdings weitgehend, was den Marktteilnehmern und insbesondere den spanischen Bauernverbänden gar nicht gefällt. Immer wieder rufen diese die Erzeuger dazu auf, ihre Ware zurückzuhalten und nicht vorschnell in den Markt zu schießen, um für höhere Preise zu sorgen. Doch der Druck der US-Mandelproduktion, die trotz des prognostizierten Rückgangs von rund 12% noch immer ein verhältnismäßig gutes Ergebnis erreichen könnte, ist auch im spanischen Mandelmarkt spürbar.
Zwar gibt es bei den Preisen für US-Mandeln und Mandelpräparaten im europäischen Spotmarkt immer wieder mal Schwankungen um bis zu 0,30 EUR/kg, die Preise für spanische Valencias sind dagegen seit Wochen stabil bis leicht sinkend. Valencia-Mandeln, natur, 12/14 mm werden aktuell auf einem Niveau von 4,40 EUR/kg FCA Spanien angeboten.
Die Experten von Blue Diamond Almonds berichten, dass die US-Mandelernte vielerorts aufgrund des Frosts während der Blüteperiode deutlich geringer ausfällt als üblich, zudem wird von vielen kleinen Mandelkerne, was durch die Trockenheit bedingt sei. Immerhin halte sich der Verlust durch Schädlingsbefall in Grenzen.
Mandelpreise |
|
Type |
EUR/kg |
Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien |
4,40 |
Valencia, +14 mm, natur, Spanien |
4,60 |
Nonpareil, Extra Nr. 1, 23/25, USA |
6,05 |
Carmel, SSR, 23/25, USA |
4,75 |
FCA Spanien |
Hohe Verluste in spanischen Anbauregionen
Spanische Agrarmedien berichten, dass Ernte gegenüber dem Vorjahr um fast ein Drittel auf 61.684 mt zurückgehen soll, knapp die Hälfte hiervon wird in Andalusien angebaut. Die Landwirtschaftsorganisation UPA Granada teilt kürzlich mit, dass die Region aufgrund des Frosts im vergangenen April und der aktuellen hohen Temperaturen mit einem Produktionsrückgang von 50% gegenüber dem Vorjahr auf 15.000 mt rechne – nachdem bereits die 2021er Ernte signifikant kleiner ausgefallen war (2021: 32.600 mt vs. 2020: 62.286 mt). In Granada werden etwa 40% der andalusischen Mandeln angebaut. UPA Granada fordert nun Unterstützung von Seiten der Regierung für die betroffenen Bauern. Insgesamt solle sich der Verlust auf 120 Mio. Euro belaufen. Die anhaltende Trockenheit und eine geringe Niederschlagsrate seien auch langfristig ein Risiko, da die Mandelbäume vertrockneten. Spaniens Mandelernte ist inzwischen in vollem Gang und in den kommenden Wochen dürften die Ergebnisse sichtbar werden.
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
- Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
- Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
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