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Mandeln: Argumentationshilfe für die Erzeuger

9. November 2022 um 15:01, Der AUDITOR
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MADRID. In der spanischen Stadt Toledo haben die örtliche Asociación Agraria de Jóvenes Agricultores (ASAJA CLM; dt.: Vereinigung der Junglandwirte Kastilien-La Mancha) und die Universität von Kastilien-La Mancha (UCLM) ein gemeinsames Projekt vorgestellt, um für mehr Gerechtigkeit bei den Erzeugerpreisen zu sorgen.

Individuelle Selbstkostenberechnung

Über eine Studie wurden die Kosten für die kommerzielle Pflege landwirtschaftlich genutzter Gehölze in Kastilien-La Mancha in den vergangenen drei Jahren entwickelt. Die Modellrechnung berücksichtig verschiedene Faktoren. So unterscheidet die Studie zum einen zwischen Anbaugebieten und Anbauarten und unterteilt die Flächen nach Regenbewässerung (traditionell und intensiv) und künstlicher Bewässerung (intensiv und superintensiv). Zudem werden Unterhaltungskosten wie Fixkosten (Abschreibung) und variable Kosten sowie eine dritte Gruppe von indirekten Kosten (Versicherung, Bodennutzung, Mitarbeit der Familie, Arbeitsentgelt usw.) mit einkalkuliert. Unter Berücksichtigung der jeweiligen Hektarerträge können so Produktionskosten für u. a. Weintrauben, Mandeln, Pistazien und Oliven ermittelt werden. In der zweiten Phase sollen die Berechnungen optimiert werden, damit sich auch auf Ackerkulturen wie Gerste, Weizen, Sonnenblumenkerne und Gemüse angewandt werden kann.

Ziel ist es, eine Möglichkeit für die Landwirt zu entwickeln, wie sich gegen zu niedrige Preisforderungen der Käufer wehren können. Es ist gesetzlich festgeschrieben, dass die Erzeuger nicht unterhalb der Produktionskosten bezahlt werden dürfen. Der Generalsekretär der ASAJA CLM, José María Fresneda sagte dazu folgendes: „Es geht nicht darum, einen festen Wert oder eine Durchschnittsreferenz zu erhalten, die in der nächsten Saison veraltet ist und je nach Erzeuger, je nach Betrieb variiert. Es handelt sich um ein dynamisches Instrument, das es jedem Landwirt ermöglicht, zu jedem Zeitpunkt seine eigenen aktualisierten Produktionskosten zu ermitteln und somit über genaue, wissenschaftlich fundierte Informationen zu verfügen, anhand derer er seinen Kaufvertrag mit der Industrie aushandeln und ihn nicht, wie im Gesetz vorgesehen, unter dem Selbstkostenpreis abschließen kann.

Wenn der Erzeuger unter Druck gesetzt wird, einen Preis unter den Selbstkosten anzunehmen, kann er sich bei der Agentur für Lebensmittelinformation und -kontrolle (AICA) beschweren oder die autonomen Gemeinschaften, in diesem Fall die Generaldirektion für Lebensmittel, die für die Einhaltung des Gesetzes über die Lebensmittelkette zuständig ist, bitten, Kontrollen durchzuführen, Untersuchungen anzustellen und gegebenenfalls Sanktionen zu verhängen.“

Preise stehen unter Druck

Schon seit Monaten beklagen spanische Marktteilnehmer die Preisentwicklung im Markt. Die Nachfrage bleibt zwar moderat. Trotz des massiven Ernterückgangs und der gestiegenen Erzeugerkosten können die spanischen Mandelproduzenten nicht die gewünschten Preise erzielen, da Druck auf die Marktpreise durch hohe US-Bestände und gute Erträge in Australen enorm ist. 

Mandelpreise

Type

EUR/kg

Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien

4,35

Valencia, +14 mm, natur, Spanien

5,00

Nonpareil, Extra Nr. 1, 23/25, natur, USA

5,60

Carmel, SSR, 23/25, natur, USA

4,35

California, SSR, 23/25, blanchiert, USA

5,70

FCA Spanien

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
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Dateisymbol
Preischart Mandeln, Valencia, natur, 12-14, Spanien

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