Macadamias: Gute Nachrichten aus Australien
23. Oktober 2024 um 11:59 ,
Der AUDITOR
Farmer fühlen sich abgezockt
In Kenia protestieren die Landwirte nach wie vor gegen die aktuelle Exportregelung für rohe Macadamias und Cashews. Diese besagt gemäß des Agriculture and Food Authority Act, dass die Rohwaren nur mit einer Genehmigung des Kabinettssekretärs (CS) für Landwirtschaft ausgeführt werden dürfen, um die Verarbeitung in Kenia zu fördern. Deshalb sollen mehr verarbeitete Nüsse statt Rohware exportiert werden. Hier sehen sich die Erzeuger allerdings stark im Nachteil, denn Zwischenhändler zahlen ihnen teils nur sehr geringe Beträge: So gibt beispielsweise The Standard an, dass ein Kilogramm rohe Macadamianüsse den Bauern für 30 KSH abgekauft und dann für 3.600 KSH weiterverkauft wird, alles auf Kosten der meist ohnehin schon armen Farmer. Die mehr als 1.200 Landwirte fordern unter anderem die Einrichtung eines Preiskontrollrates, der den Exportmarkt kontrollieren und die Kartelle, die für die niedrigen Ab-Hof-Preise verantwortlich sind, ausschalten soll.
Wie The Standard berichtet, äußerte sich der Vorsitzende der Taita Taveta Macadamia Cooperative Society, Peter Mwabili, auf einem kürzlich stattgefundenen Treffen dazu wie folgt: „Wir fordern eine Überarbeitung des Gesetzes, da es keine Angaben über die Menge der Ernte enthält, die der CS für den Export genehmigen kann. Deshalb sollte das Gesetz zum Wohle der Landwirte und der Kenianer geändert werden“. Damit vertritt er die Ansicht der Landwirte, die mehr Schutz vor den Zwischenhändlern fordern.
Bestwerte für Australien
Gute Nachrichten für die australische Macadamia-Industrie hat indes die Australian Macadamia Society (AMS) zu verkünden. Bei der jüngsten Nationalen Rückstandserhebung (National Residue Survey, NRS) schnitt das Land erneut mit den Bestwerten ab. Die NRS ist ein wichtiger Bestandteil des australischen Systems für das Risikomanagement von chemischen Rückständen und Umweltschadstoffen in tierischen und pflanzlichen Erzeugnissen. Die Erhebung, die dem australischen Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft untersteht, trägt dazu bei, den Zugang zu den heimischen und Exportmärkten zu erleichtern. „Die Saison 2023-24 markiert das 27. Jahr in Folge mit perfekten Ergebnissen und unterstreicht das Engagement unserer Branche für hervorragende Qualität und nachhaltige Macadamia-Produktion“, heißt es bei der AMS.
EU-Importe sind rückläufig
Die Macadamiaimporte der EU lagen im Zeitraum 01.01.-20.10.2024 um knapp 10% unter denen des Vorjahres. Der wichtigste Lieferant bleibt dabei unbestritten Südafrika, gefolgt von Kenia, allerdings mussten beide Länder Verluste bei ihren Lieferungen einstecken. Anders sieht es da bei Malawi aus, das seine Ausfuhren in die EU um satte 94% steigern konnte und nun Platz 3 der wichtigsten Lieferanten belegt. Es folgen Australien auf Platz 4 und Guatemala auf Platz 5, beide verzeichnen allerdings hohe Rückgänge von 47,7% bzw. 53,1%. Insgesamt importierte die EU im genannten Zeitraum 6.044 mt geschälte Macadamias. Der Top-Importeur sind dabei die Niederlande mit 2.380 mt, gefolgt von Deutschland und Spanien.
EU-Import Macadamias in mt |
|||
Ursprung |
2023 |
2024 |
Diff. |
Südafrika |
3.373 |
3.064 |
-9,2% |
Kenia |
1.619 |
1.547 |
-4,4% |
Malawi |
283 |
549 |
94,0% |
Australien |
852 |
480 |
-43,7% |
Guatemala |
486 |
228 |
-53,1% |
Andere |
73 |
176 |
141,1% |
Gesamt |
6.686 |
6.044 |
-9,6% |
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.01.-20.10. |
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