Nüsse

Macadamias: Kenias Produzenten profitieren von Regierungsentscheidung

21. Februar 2024 um 12:11 , Der AUDITOR
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NAIROBI/KAPSTADT. Die kenianischen Marktteilnehmer profitieren bereits jetzt merklich von der Entscheidung der Regierung, das Ausfuhrverbot für unverarbeitete Macadamias vorübergehend aufzuheben. In Südafrika sind die Preise in den letzten Jahren stark gesunken.

Preise haben sich verfünffacht

Wie Capital Business berichtet, hat eine Regierungsentscheidung von 2023 erhebliche Auswirkungen auf den kenianischen Macadamiamarkt, und das im durchaus positiven Sinne. Seit Dezember dürfen die Produzenten auch unverarbeitete Nüsse exportieren, und die Experten berichten, dass die Preise sich seitdem verfünffacht haben – von 20 KES/kg im Dezember auf 100 KES/kg. Die Nuts Traders Association of Kenya begrüßt die Aufhebung des Gesetzes, denn auch die Ausfuhren sind bereits deutlich gestiegen. So gaben Händler, Verarbeiter und Erzeuger bei einem Treffen in Sagana an, dass bereits im Januar mehr als 1.000 mt unverarbeitete Macadamianüsse in asiatische Länder exportiert wurden. Das Ausfuhrverbot für unverarbeitete Nüsse war 2013 eingeführt worden und hat sich den Exporteuren zum starken Nachteil erwiesen, da verarbeitete Nüsse auf den internationalen Märkten nicht die erwünschten Preise erzielen können. Vorerst gilt die Aufhebung des Verbots nur für ein Jahr, die Verbände und Marktteilnehmer setzen allerdings alles daran, die Regelung für eine unbefristete Zeit durchzusetzen, so Capital Business.

Größere Ernte in Südafrika

Aus Südafrika berichtet Farmer’s Weekly, dass in dieser Saison der Anstieg der Gesamternte durch viele Neuanpflanzungen mit einer geringeren Nachfrage zusammenfällt und so die Preise nach unten drückt. Im Jahr 2023 erhielten die Erzeuger umgerechnet rund 8,25 USD/kg (etwa 152 ZAR/kg), während der Durchschnittspreis 2022 noch bei 11,50 USD/kg und 2021 sogar noch bei 16,00 USD/kg lag. Für dieses Jahr rechnen Marktteilnehmer mit einem leichten Preisanstieg, der bereits begonnen hat. Farmer’s Weekly sprach mit Marktteilnehmer Roelof van Rooyen, der hervorhebt, dass die Beliebtheit der jeweiligen Macadamia-Sorten bei der Preisentwicklung eine maßgebliche Rolle spielen. Bestimmte Sorten werden deshalb verstärkt angeboten und die Landwirte müssen verstärkt auf die Qualität ihrer Ware achten. Die Nachfrage sei indes aufgrund der günstigen Preise gestiegen, und die Lager leeren sich zunehmend. Macadamias South Africa schätzt die Ernte 2023 auf 77.532 mt (in der Schale, 1,5% Feuchtigkeit) – eine merkliche Steigerung gegenüber den 68.849 mt, die im Vorjahr geerntet wurden. Die Schätzungen für 2024 belaufen sich aktuell auf gut 86.000 mt.

Kopf-an-Kopf-Rennen bei deutschen Importen

Bei den deutschen Macadamiaimporten sind Kenia und Südafrika die wichtigsten Lieferanten. Im gesamten Jahr 2023 lagen die deutschen Einfuhren bei 3.764 mt geschälter Macadamias. Kenia belegt mit 1.160 mt und einem Zuwachs von 16,7% dabei Platz 1, während Südafrika Rückgänge in Höhe von 17,6% einstecken musste und damit auf Platz 2 rutschte. Deutliche Steigerungen verzeichneten die deutschen Einfuhren aus Australien und Malawi. Betrachtet man die deutschen Macadamiaimporte seit Saisonbeginn (September-Dezember 2023), so hat Südafrika aktuell die Nase leicht vorn. Das Land lieferte bisher 598 mt nach Deutschland und führt ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Kenia, dessen Lieferungen im genannten Zeitraum bei 528 mt lagen.

Import Macadamias* nach Deutschland in mt

Land

2022

2023

Diff.

Kenia

994

1.160

16,7%

Südafrika

1.372

1.131

-17,6%

Niederlande

633

603

-4,7%

Australien

412

586

42,2%

Malawi

56

180

221,4%

Vietnam

76

37

-51,3%

Andere

197

67

-66,0%

Gesamt

3.740

3.764

0,6%

Quelle: Statistisches Bundesamt / Jan-Dez

*08026200 Macadamia-Nüsse, frisch oder getrocknet, ohne Schale

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