Kokosraspel: Unsichere Marktsituation

17. Januar 2024 um 11:27 , Der AUDITOR
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MANILA/COLOMBO. Aufgrund der unsicheren Auftragslage bleiben einige Verarbeitungsfabriken für Kokosnüsse in den wichtigsten Anbauländern vorerst weiter geschlossen. Die Situation im Roten Meer verschärft die Exportbedingungen zudem erheblich.

Fabriken verlängern Pause

Wie die Experten von Chelmer Foods berichten, waren die Kokosnussfabriken auf den Philippinen und in Indonesien wie üblich über die Weihnachtsfeiertage geschlossen. Einige von ihnen haben den Betrieb Anfang Januar wieder aufgenommen, andere Produzenten haben allerdings beschlossen, die Pause aufgrund der unsicheren Marktlage zu verlängern. Während der Feiertage fand auch auf den Märkten nur wenig Handelsaktivität statt, für die kommenden Monate erwarten die Marktexperten allerdings einen stabileren Markt, der durch die Auswirkungen der Trockenheit in den Anbaugebieten im 3. Quartal 2023 beeinflusst wird – diese dürften sich vor allem im 2. und 3. Quartal 2024 bemerkbar machen.

Hohe Rohwarenpreise in Sri Lanka

Eine ähnliche Situation zeigt sich bei der Kokosraspelindustrie in Sri Lanka. Auch hier haben die meisten Fabriken Chelmer Foods zufolge ihre Arbeit in der dritten Dezemberwoche eingestellt und zum großen Teil noch nicht wieder aufgenommen. Je nach Auftragslage wird die Arbeit hier in den kommenden Wochen nach und nach fortgesetzt werden; das ist auch abhängig von der Verfügbarkeit und den Preisen der frischen Kokosnüsse. Die Preise waren vor der Weihnachtspause um 11% gestiegen.

Frachtraten schießen in die Höhe

Ein großes Problem stellt bei den Lieferungen nach Europa, in afrikanische Länder oder auch die USA je nach Route die Situation im Roten Meer dar. Große Reedereien, darunter auch Maersk, haben sich bereits zu Beginn des Jahres dazu entschieden, ihre Schiffe nicht mehr durch das Rote Meer, sondern am Kap der Guten Hoffnung vorbeizuleiten, um Angriffen durch Huthi-Rebellen zu entgehen. Das treibt die Frachtraten erheblich nach oben: Chelmer Foods berichtet von 5.000 USD für einen 40‘ FCL von Indonesien oder den Philippinen nach Hamburg oder Rotterdam. Aus diesem Grund bieten derzeit alle Produzenten und Exporteure ausschließlich FOB-Bedingungen an.

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Kokosraspel aus Sri Lanka
Preischart für Kokosraspel aus Indonesien
Preischart für Kokosraspel aus den Philippinen 
- Preischart für Kokosöl aus Indonesien
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