Kokosraspel: El Niño macht sich weiterhin bemerkbar

13. März 2024 um 11:37 , Der AUDITOR
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MANILA/KUALA LUMPUR. Obwohl sich das Wetterphänomen langsam abschwächt, bleiben die Auswirkungen eines der stärksten El-Niño-Wetterereignisses seit Beginn der Aufzeichnungen spürbar. Auf dem Palmölmarkt steigen die Preise.

Überschwemmungen auf den Philippinen

Nach wie vor spielt das Wetterphänomen El Niño eine entscheidende Rolle für den Kokosanbau und die Marktentwicklung. Die Experten von T.M. Duché berichten unter Bezugnahme auf die World Meteorological Organization, dass es sich beim aktuellen El-Niño-Wetterereignis um eines der stärksten seit Beginn der Aufzeichnungen handelt und die Auswirkungen die Agrarwirtschaft vieler Länder schon seit Monaten betreffen. Zurzeit schwächen sie sich ein wenig ab, werden jedoch bis mindestens Mitte des Jahres die globalen Wettermuster weiter beeinflussen. So dürften unter anderem die überdurchschnittlich hohen Meeresoberflächentemperaturen in weiten Teilen der Weltmeere in den nächsten drei Monaten dazu führen, dass auch die Temperaturen in vielen Landgebieten steigen, und zudem das Niederschlagsmuster beeinflussen. T.M. Duché ergänzt, dass der Kokosnussanbau auf den Philippinen bereits von all diesen Auswirkungen betroffen ist. Die Überschwemmungen der letzten Monate haben in einigen Gebieten der Philippinen zu Schäden an der Infrastruktur, einschließlich Brücken, und zu geringeren Ernteerträgen geführt.

Geringere Palmölproduktion

Die malaysischen Palmöl-Futures sind indes weiter gestiegen und dürften auch vorerst nicht zurückgehen. Die Marktexperten führen das vor allem auf die Stärke der konkurrierenden Speiseöle, festere Rohölpreise und die Hoffnung auf eine robuste Nachfrage in naher Zukunft zurück. Die globale Palmölproduktion soll im 1. Quartal 2024 zurückgegangen sein, was die Lagerbestände deutlich schrumpfen lässt. Reuters schätzt indes, dass die malaysischen Palmölbestände Ende Februar zum ersten Mal seit sechs Monaten unter 2 Mio. mt fielen, während die Produktion den vierten Monat in Folge rückläufig war. Gleichzeitig sanken die Importe des wichtigsten Abnehmers Indien, da die Verbraucher hier zunehmend auf Sonnenblumenöl umsteigen. Insgesamt kommt es bei Exportlieferungen immer wieder zu Lieferverzögerungen, unter anderem durch die angespannte Lage im Roten Meer. Die Situation bleibt deshalb vorerst angespannt, T.M. Duché rät den Käufern, ihre Bestellungen nicht auf die lange Bank zu schieben, da eine Angebotsverknappung im Laufe des Jahres nicht unwahrscheinlich ist.

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Preischart für Kokosraspel aus Sri Lanka
Preischart für Kokosraspel aus Indonesien
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