Getrocknete Pflaumen: Die Konkurrenz schläft nicht

14. März 2024 um 08:55 , Der AUDITOR
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SANTIAGO. Erste Ernteschätzungen lassen die chilenischen Marktteilnehmer auf eine positive Saison hoffen. Die Konkurrenz auf dem Weltmarkt wird allerdings immer größer.

Chile bleibt auf Platz 1

Wie die Experten von Chelmer Foods unter Bezugnahme auf La Palma berichten, zeichnet sich eine äußerst erfolgreiche Saison für die chilenische Pflaumenindustrie ab. Die Ausfuhren frischer Pflaumen sollen bei beeindruckenden 3.300 Containern liegen und damit deutlich über den 2.600 Containern der vorherigen Saison. Damit dürften etwa 71.000 mt exportiert worden sein, was etwa 25% der chilenischen Gesamternte entspricht.

Der Ernteprozess in Chile begann mit einer Verzögerung von etwa zwei Wochen, das war für die Erzeuger allerdings vorhersehbar und scheint sich nicht negativ auf die Ernte ausgewirkt zu haben. Zudem berichtet La Palma von einer guten Qualität der Früchte, auch wenn diese zu Erntebeginn einen geringeren Zuckergehalt aufwiesen. Die Farmer zeigen sich mit den aktuellen Entwicklungen sehr zufrieden und alles deutet daraufhin, dass Chile seine Position als wichtigster Akteur auf dem internationalen Pflaumenmarkt festigen kann. Juan Pablo Sotomayor, technischer Leiter für Pflaumen bei Frutexsa, weist bei Chileprunes allerdings darauf hin, dass der späte Erntebeginn die Erzeuger dazu zwingen wird, ihre Früchte den ganzen März und in den April hinein zu trocknen. G Buttner & Co. gibt indes an, dass die Trockenpflaumenproduktion sich auf 55.000-60.000 mt belaufen dürfte. Üblicherweise werden für die Produktion von 1 kg Trockenpflaumen 3 kg frische Früchte benötigt.

Wachsende Konkurrenz

Der bekannte Wirtschaftsingenieur und Direktor für internationale Geschäfte Sebastián Valdés Lutz betont gegenüber Chileprunes allerdings, dass es auch sehr wichtig ist, die neueren Akteure im Auge zu behalten. Als wichtigste Produzenten gelten bisher neben Chile noch Frankreich, die USA (Kalifornien) und Argentinien. Günstige Preise könnten allerdings dafür sorgen, dass auch Anbauländer wie Usbekistan, China, Serbien und Moldawien schnell Marktanteile für sich gewinnen können. Vor allem die unterschiedlichen Witterungsbedingungen könnten hier bei der Preisentwicklung eine entscheidende Rolle spielen. In den letzten Jahren hat das durch klimatische Ereignisse in Kalifornien, Frankreich und Argentinien verringerte Angebot den Preis für frische Pflaumen auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Neue Marktteilnehmer könnten hier entgegenwirken. So hebt Lutz das Beispiel Usbekistan besonders hervor; Im Jahr 2016 lagen die Exporte des Landes noch bei 20.000 mt, jetzt sind es bereits 33.000 mt. Damit liegt Usbekistan inzwischen bereits auf Platz 3 der wichtigsten Exporteure weltweit, hinter Chile und den USA. Viele Lieferungen gehen in die benachbarten Länder Russland und China, die auch wichtige Märkte für die chilenischen Anbieter sind.

Dann gibt es noch Serbien und Moldawien, die eine lange Tradition in der Trocknung von Pflaumen, der Vermarktung und dem Export haben und die sich in letzter Zeit organisiert haben, um ihr Produkt aufzuwerten und wettbewerbsfähiger zu machen. Ihre Mengen sind nicht unerheblich und kommen denen von Argentinien recht nahe.

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