Erdnüsse: Rekordverdächtige Erträge

7. Februar 2022 um 15:02 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

ATLANTA. Obwohl die Anbaufläche 2021 geringer war als im Vorjahr, wurde in den USA eine größere Erdnussernte erzielt. Das ist vor allem den rekordverdächtigen Erträgen in den Staaten Oklahoma, Virginia und South Carolina zu verdanken.

Sehr gute Qualität

Rückblickend bezeichnen die US-Erdnusserzeuger 2021 als gutes Jahr. The Peanut Grower gibt an, dass die Qualität der Ernte im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittlich gut war und die Farmer auch hohe Preise mit ihrer Ware erzielen konnten. Zwar ist die Nachfrage seit Pandemiebeginn leicht rückläufig, allerdings nicht in besorgniserregendem Maße.

Den aktuellen Schätzungen nach liegt die Produktion 2021 bei etwa 2,9 Mio. mt (3,2 Mio. short tons) und damit rund 4% über der Vorjahresproduktion. Das liegt laut The Peanut Grower am höheren Durchschnittsertrag, denn die Anbaufläche war im letzten Jahr mit 1,55 Mio. Acres rund 4% kleiner als 2020. Marktteilnehmer berichten sogar von rekordverdächtigen Erträgen in den Staaten Oklahoma, Virginia und South Carolina. Dennoch hatten die Erzeuger auch mit Problemen zu kämpfen; so kam es zu Überschwemmungen in Georgia und Texas, die in Ernteverlusten resultierten. Auch die pandemiebedingten Einschränkungen hatten immer wieder zu Verzögerungen geführt.

Genügsame Erdnusspflanzen

Bereits jetzt hält das Jahr 2022 neue Herausforderungen bereit. So haben sich die Kosten für Düngemittel verdreifacht, ein Umstand, der sich allerdings positiv auf den Erdnussanbau auswirken könnte. Da die Erdnusspflanzen abgesehen von Kalzium kaum Düngemittel benötigen, ist es laut The Peanut Grower möglich, dass einige Farmer von Produkten wie Mais und Baumwolle zu Erdnüssen wechseln. Mit den hohen Kraftstoffpreisen sehen sich jedoch alle Erzeuger gleichermaßen konfrontiert.

Preise weiterhin stabil

Auf dem europäischen Spotmarkt halten sich die Erdnusspreise bereits seit mehreren Wochen auf einem stabilen Niveau und liegen für blanchierte Erdnüsse aus Argentinien und Brasilien unverändert bei 1,60 EUR/kg FCA Spanien. Europäische Händler berichten allerdings, dass so gut wie keine Ware verfügbar ist, vor allem Erdnüsse aus den USA und China sind abverkauft. Stattdessen versuchen Händler, argentinische Ware als Ersatz anzubieten.

Erdnusspreise

Sorte, Ursprung

EUR/kg

Blanchiert, 38/42, Argentinien/Brasilien

1,60

Blanchiert, 40/50, Argentinien

1,65

Blanchiert, Split, Nicaragua

1,60

Ungeschält, 9/11, XA, China

2,10

FCA Spanien

Weitere Informationen:
Preischart Erdnüsse, mit Haut, 40/50, Bold, Indien
Preischart Erdnüsse, mit Haut, 50/60, Java, Indien
- weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
11.12.2024
BRÜSSEL/LIMA. Die peruanischen Exportpreise für Paranüsse sind stark gestiegen. Neue EU-Statistiken zeigen, dass auch die durchschnittlichen Importpreise nach oben geklettert sind.
Ölsaaten
11.12.2024
SOFIA/KYJIW. Im aktuellen Bericht des US-Agrarministeriums wurden für einzelne Sonnenblumenkernanbauregionen noch einmal größere Korrekturen vorgenommen. Die Ukraine hat derweil für Dezember 2024 Mindestexporte für bestimmte Agrarprodukte festgelegt.
Nüsse
11.12.2024
MANILA/JAKARTA. Schließungen und Auslistungen verschiedener Kokosproduzenten treiben den Händlern Sorgenfalten auf die Stirn. Das erste Halbjahr 2025 könnte durch geringeres Angebot und höhere Preise geprägt werden.
Nüsse
09.12.2024
NEU-DELHI. Entgegen der Hoffnung indischer Erzeuger sind die Erdnusspreise weiter gesunken. Die indischen Speiseölimporte sind extrem hoch, was den Handel ausbremst. Dennoch sind die Aussichten recht positiv.