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Erdnüsse: EU importiert deutlich weniger aus den USA

2. Juni 2025 um 12:44 , Der AUDITOR
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ATLANTA/NEU-DELHI. Während die EU-Erdnussimporte insgesamt gestiegen sind, wurden fast 60% weniger Erdnüsse aus den USA eingeführt. Die US-Aussaat ist weiterhin in vollem Gange, während die Preise in Indien rückläufig bleiben.

Guter Aussaatfortschritt in den USA

Wie das USDA berichtet, war die Erdnussaussaat in den USA bis zum 25. Mai zu 69% abgeschlossen, das waren 4% mehr als im Vorjahr. Virginia hat dabei die Nase vorn und bereits 90% der geplanten Fläche bepflanzt – das liegt zwar um 3% unter der Vorjahresaussaat, aber um 9% über dem Durchschnitt. Weitere wichtige Anbaustaaten sind North Carolina, Georgia und Alabama. Für die Saison 2025/26 rechnet das USDA mit einer Anbaufläche von 758.000 ha, und der INC schätzt die US-Ernte 2025 auf rund 3,1 Mio. mt. Da die Ernte allerdings erst im September beginnen wird, spielt das Wetter bei der Entwicklung der Pflanzen noch eine entscheidende Rolle. Die Experten von OLAM hatten zuvor bereits berichtet, dass es aufgrund von starker Trockenheit zu Verzögerungen bei der Aussaat gekommen war.

Preise in Indien setzen Abwärtstrend fort

In Indien warten die Marktteilnehmer weiterhin vergeblich auf die erhofften Preissteigerungen, doch nachdem die Preise innerhalb eines Monats bereits um 9% gesunken waren, ist es gegenüber letzter Woche bei den meisten Größen zu weiteren Rückgängen gekommen. Erdnüsse, Bold, 40-50 in nicht-EU-Qualität liegen weiterhin bei 1.190 USD/mt FOB Indien und sind damit die einzige Größe, deren Preise sich gegenüber denen der Vorwoche stabil halten konnten.

Erdnusspreise, Indien

Sorte

USD/mt

Bold, 40-50

1.190

Bold, 50-60

1.150

Bold, 60-70

1.135

Java, 50-60

1.245

Java, 60-70

1.160

Java, 70-80

1.165

EU steigert Importe um 10,5%

Die EU-Erdnussimporte haben im Zeitraum 01.01.-18.05.2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,5% zugelegt. Der wichtigste Lieferant ist dabei weiterhin mit großem Abstand Argentinien, das seine Lieferungen in EU-Länder um stolze 64,9% auf 178.518 mt steigern konnte. China hat mit 31.252 mt und einer Steigerung von 3% die USA verdrängt, die aufgrund eines Rückgangs von fast 60% nur noch 22.037 mt in die EU-Länder geliefert haben. Deutliche Rückgänge mussten außerdem Länder wie Brasilien, Nicaragua und Paraguay verzeichnen, während Ägypten und Südafrika ihre Erdnussausfuhren in die EU steigern konnten. Die wichtigsten Abnehmerländer waren im genannten Zeitraum die Niederlande, die ihre Erdnusseinfuhren gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp 20% gesteigert haben, Italien und Spanien, gefolgt von Polen und Deutschland. Insgesamt importierte die EU 280.835 mt geschälte und ungeschälte Erdnüsse im Wert von gut 459 Mio. EUR.

EU-Import Erdnüsse in mt

Partner

2024

2025

Diff.

Argentinien

108.243

178.518

64,9%

China

30.351

31.252

3,0%

USA

54.803

22.037

-59,8%

Ägypten

17.592

21.445

21,9%

Brasilien

20.041

10.798

-46,1%

Nicaragua

10.267

6.707

-34,7%

Indien

4.252

3.697

-13,1%

Israel

2.923

2.403

-17,8%

Paraguay

3.004

879

-70,7%

Südafrika

688

747

8,6%

Andere

2.095

2.352

12,3%

Gesamt

254.259

280.835

10,5%

Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.01.-18.05.

12024200+12024100 Erdnüsse, geschält und ungeschält

Weitere Informationen:
Preischart Erdnüsse, mit Haut, 40/50, Bold, Indien
Preischart Erdnüsse, mit Haut, 50/60, Java, Indien
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Preischart Erdnüsse, Indien

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