Nüsse

Erdnüsse: 2022 stellt Farmer vor Herausforderungen

12. Januar 2022 um 10:45 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

ATLANTA. Steigende Betriebskosten bringen US-Farmer in diesem Jahr dazu, genau abzuwägen, welche Produkte sich im Anbau als die profitabelsten herausstellen. 2021 war im Rückblick ein erfolgreiches Jahr für die Marktteilnehmer.

China reduziert Käufe drastisch

Wie die Experten von Peanutgrower.com berichten, ist der Erdnussmarkt erwartungsgemäß ruhig in das neue Jahr gestartet. Die Preise bleiben verhältnismäßig fest und die Nachfrage hält sich vorerst in Grenzen. Die Schälbetriebe und Landwirte beginnen bereits mit den Vorbereitungen für die neue Ernte. Die Experten geben an, dass die Industrie mit 2021 ein gutes Jahr beendet hat, das von ausgezeichneter Qualität und zufriedenstellenden Erträgen sowie einer hohen Nachfrage gekennzeichnet war. Auffällig ist, dass China in den vergangenen Monaten deutlich weniger US-Erdnüsse gekauft hat; bereits im September gingen Peanutgrower zufolge die Käufe von Erdnüssen in der Schale im Vergleich zu September 2020 um 83% zurück, und im Dezember wurden keine Käufe roher, geschälter Erdnüsse von Seiten Chinas verzeichnet. Begründet wird dieser Umstand durch die hohen Lagerbestände Chinas und dem baldigen Eintreffen der eigenen neuen Ernte.

Leichte Produktionssteigerungen

Für 2022 sehen sich die Landwirte mit schwierigen Konditionen konfrontiert. Die Kosten für Betriebsmittel wie Saatgut und Dünger, aber auch Kraftstoff für landwirtschaftliche Maschinen etc. sind erheblich gestiegen. Die Farmer müssen nun genau bewerten, welche Produkte für sie im Anbau am effizientesten sind. Bereits 2021 ist die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um 5,1% gesunken und belief sich auf 1,5 Mio. Acres. Die Gesamtproduktion in den USA lag aktuellen Schätzungen zufolge dank hoher Erträge dennoch bei 2,81 Mio. mt (3,1 Mio. short tons) und damit 1% höher als 2020. Bei den Exporten ist ein leichter Rückgang von 1,2% auf rund 635.000 mt (700.000 short tons) zu erkennen.

Stabile Preise

Die Erdnusspreise auf dem europäischen Spotmarkt sind stabil mit nur leichten Steigerungen im Vergleich zu den letzten Wochen. Blanchierte Erdnüsse aus Argentinien und Brasilien, 38/42 kosten aktuell 1,60 EUR/kg FCA Spanien.

Erdnusspreise

Sorte, Ursprung

EUR/kg

Blanchiert, 38/42, Argentinien/Brasilien, FCA Spanien

1,60

Blanchiert, 40/50, Argentinien, FCA Spanien

1,65

Geröstet, gesalzen, Argentinien, EXW Polen

1,85

Ungeschält, 9/11, XA, China, FCA Spanien

2,10

Quelle: Handel

Frachtkosten bleiben ein Problem

Die hohen Frachtkosten sowie die begrenzten Kapazitäten auf den Frachtschiffen und der Containermangel sind Probleme, die auch den Erdnussmarkt noch eine Weile begleiten werden. Hier haben Marktteilnehmer in den USA allerdings den Vorteil, dass Kanada und Mexiko wichtige Exportmärkte sind, die davon kaum betroffen sind, da die Ware auf dem Schienen- oder LKW-Weg transportiert werden kann. Lieferungen nach Asien oder Europa gestalten sich da deutlich schwieriger.

Weitere Informationen:
Preischart Erdnüsse, mit Haut, 40/50, Bold, Indien
Preischart Erdnüsse, mit Haut, 50/60, Java, Indien
- weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Ölsaaten
07.12.2023
NEU-DELHI. In Indien läuft die Wintersaison im Sesammarkt nur schleppend an und der Markt ist ungewöhnlich ruhig. Neben der eigenen Ernte sollen bis Ende Saison im März 2024 zudem noch weitere 30.000 mt Sesam importiert werden.
Ölsaaten
06.12.2023
SOFIA/DALIAN. Seit dem 01. Dezember dürfen ukrainische Agrarprodukte wie Sonnenblumenkerne wieder nach Bulgarien exportiert werden. Die beiden Länder haben sich auf ein Lizensierungsverfahren geeinigt.
Nüsse
06.12.2023
ORDU. Die marmorierte Baumwanze und geringe Erträge sind schlechte Nachrichten für die türkische Haselnussindustrie. Die Lieferanten betonen auch, dass für die Exporteure viel auf dem Spiel steht.
Ölsaaten
05.12.2023
DALIAN. Die Nachfrage auf dem Kürbiskernmarkt ist anhaltend schwach, die Anbieter hoffen allerdings, dass das chinesische Neujahrsfest im Februar dem Markt Leben einhauchen wird. Die Erzeuger haben sich indes von einem Großteil ihrer Bestände getrennt.