Cashews: Marktexperten sind optimistisch
12. Januar 2024 um 11:48 ,
Der AUDITOR
China überholt USA als wichtigster Exportmarkt
Das Jahr 2023 hat die vietnamesische Cashewindustrie inmitten schwankender Rohwarenpreise und dem Aufstieg afrikanischer Ursprünge, auch in der Verarbeitung, vor viele Herausforderungen gestellt. Die Vietnam Cashew Association (Vinacas) erkennt ganz richtig, dass Vietnam deshalb Mittel und Wege finden muss, um seine Position auf dem Weltmarkt weiter zu behaupten. Das sah im letzten Jahr schon sehr vielversprechend aus: Der Exportumsatz Vietnams wird dabei auf 3,63 Mrd. USD geschätzt und die Produktion soll 641.000 mt erreicht haben, was einer Wertsteigerung von 17% und einer Produktionssteigerung von 23% im Vergleich zu 2022 entspricht.
Eine besonders wichtige Rolle beim Erfolg der vietnamesischen Cashewindustrie spielt dabei der chinesische Markt. Chinesische Importeure haben ihre Käufe in Vietnam stark erhöht, was Vinacas zufolge vor allem an einer Nachfrageverschiebung liegt. Der Konsum von teureren Nüssen wie Mandeln, Walnüssen etc. ist in China rückläufig, stattdessen steigt der Verbrauch von Cashews. China hat sogar die USA als wichtigsten Exportmarkt überholt.
VAE erhöhen Importe deutlich
Mitte des letzten Jahres waren viele vietnamesische Cashewunternehmen in Schwierigkeiten geraten, da die Nachfrage und damit auch die Bestellungen abnahmen, während die schwankenden Kreditzinsen für zusätzliche Unsicherheit sorgten. Das vierte Quartal sorgte dann aber für Erleichterung, als die Handelsaktivitäten wieder in Schwung kamen. Auch die Exporte zogen wieder erheblich an, neben China in weitere wichtige Schlüsselmärkte wie Deutschland, Großbritannien, die VAE und Saudi-Arabien. Die VAE erhöhten ihre Casheweinfuhren aus Vietnam im Jahresvergleich sogar um satte 148,7%. Nachdem Lebensmittelverbände in Europa und den USA vor einigen Monaten vor einer schlechten Qualität bei Cashewnüssen gewarnt hatten, hat auch die vietnamesische Industrie ihren Fokus verstärkt auf eine gute Qualität gelegt, um den Ruf der vietnamesischen Cashewnüsse zu wahren und keine Kunden zu verlieren. Das ist Vinacas zufolge besonders wichtig, da der Wettbewerbsdruck aus afrikanischen Anbauländern immer größer wird.
Nachfrage steigt
Trotz der angeschlagenen Weltwirtschaft und der hohen Inflation in fast allen Ländern rechnen die Marktteilnehmer mit positiven Entwicklungen auf dem vietnamesischen Cashewmarkt. Die Verarbeitungskapazität und -qualität soll erhöht werden, um mit starken Konkurrenzländern wie der Elfenbeinküste mitzuhalten, dabei spielen neue technologische Entwicklungen ebenfalls eine wichtige Rolle. Da der weltweite Trend zu veganer und vegetarischer Ernährung anhält, wird bis 2027 mit einem globalen Nachfrageanstieg für Cashewnüsse von 4,6% gerechnet. Aktuell entfallen mehr als 75% der weltweiten Cashewkernexporte auf Vietnam, und das Land setzt alles daran, dass dies auch mindestens so bleibt.
Schwierigkeiten zeigen sich auch in 2024
Mit einigen Schwierigkeiten wird die Industrie allerdings auch 2024 konfrontiert sein. So weisen die Experten von Samsons Traders darauf hin, dass der Krieg zwischen Russland und der Ukraine weiterhin zu Behinderungen führen kann, ähnlich sieht es mit der Lage im Nahen Osten aus. Derzeit sorgen die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Frachtschiffe im Roten Meer für Lieferverzögerungen und hohe Frachtkosten, auch hier bleibt abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt. Insgesamt rechnet aber auch Samsons Traders mit einem mindestens stabilen Markt.
Auf dem indischen Markt kam es indes im Laufe der letzten Wochen zu leichten Preissteigerungen. So kosten indische Cashewkerne, W320 aktuell 7.925 USD/mt FOB Indien.
Cashews, Indien |
|
Sorte |
USD/mt |
LWP |
6.580 |
SWP |
5.915 |
W240 |
8.575 |
W320 |
7.925 |
W450 |
7.210 |
FOB Indien |
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- Preischarts für Nüsse
- allgemeine Preischarts