Ölsaaten - Ölsaaten

Blaumohn: Die Aussichten in Ungarn sind düster

10. August 2022 um 16:03 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

BUDAPEST/CHRUDIM. Während die Ernteschätzungen in Tschechien sich gegenüber früheren Prognosen leicht verbessert haben, hat die Stimmung auf dem ungarischen Blaumohnmarkt den Nullpunkt erreicht. Die neue EU-Verordnung bereitet indes den Marktteilnehmern in allen Anbauländern Sorge.

EU-Verordnung betrifft alle Marktteilnehmer

Die Stimmung auf dem Blaumohnmarkt ist zurzeit sehr gedämpft. Zwar haben sich in Tschechien die Ernteaussichten gegenüber früheren Berichten leicht gebessert und einige Marktteilnehmer rechnen mit einem Volumen von gut 18.000 mt, dennoch zeigen sich die Erzeuger und Produzenten besorgt über die am 1. Juli in Kraft getretene neue EU-Verordnung. Diese reguliert die Opiumalkaloid-Gehalte in Mohnsamen. Bei den Preisen kommt es je nach Anbieter zu Unterschieden, bei denen neuerntige Ware allerdings deutlich über den Preisen für die alte Ernte liegt.

Stillstand in Ungarn

Besonders pessimistisch zeigen sich in diesem Jahr die Marktteilnehmer in Ungarn. Auf Anfrage der AUDITOR-Redaktion berichten sie, dass der dortige Blaumohnhandel praktisch den Nullpunkt erreicht hat und die Anfragen nicht mal einem Zehntel der üblichen Menge entsprechen. Neben der neuen EU-Verordnung sollen für allem die schlechte wirtschaftliche Lage und die angespannte geopolitische Situation schuld am Stillstand des Handels sein. Die Erzeuger ziehen sich den Berichten zufolge mehr und mehr aus dem Sektor zurück, und die ungarische Erntemenge soll gerade einmal ein Drittel des Durchschnitts betragen. Im Normalfall hätte dies zu einer Erhöhung der Importe geführt, doch die Hoffnungslosigkeit der Marktteilnehmer und die kaum vorhandene Nachfrage haben das in diesem Jahr verhindert. „Ich weiß nicht, was auf uns zukommt, aber die Zeichen sind nicht gut“, erklärt ein frustrierter Marktteilnehmer.

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mohn, <25 ppm, Tschechien
Preischart für Mohn, <25 ppm, Türkei 
weitere Preischarts

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
02.10.2023
NEU-DELHI. Anhaltende Regenfälle sorgen dafür, dass die indischen Erdnüsse der neuen Ernte bisher noch nicht mit ihrer Qualität überzeugen können. Die chinesischen Käufe werfen Fragezeichen auf, während die Regierung in Gujarat die Landwirte unterstützt.
Ölsaaten
28.09.2023
OTTAWA/ASTANA. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die kasachische Leinsaaternte in diesem Jahr nicht vor November im Markt verfügbar sein wird.
Ölsaaten
28.09.2023
NEU-DELHI/ABUJA. Geringere Produktionserwartungen und gute Inlandsnachfrage sorgen für festere Preise im indischen Sesammarkt. Die Verfügbarkeit neuer Ernten aus anderen Ursprüngen negiert dies zum Teil aber wieder.
Ölsaaten
27.09.2023
SOFIA/CHISINAU. Noch immer gibt es mit den betroffenen EU-Staaten keine für alle Beteiligten zufriedenstellende Einigung bezüglich der Agrar-Importe aus der Ukraine. Aber es wird daran gearbeitet. Derweil verlangen auch moldawische Erzeuger Maßnahmen von Seiten der Regierung.