Walnüsse: US-Ernte kleiner als erwartet
19. März 2025 um 12:03 ,
Der AUDITOR

US-Walnussproduktion um 27% geschrumpft
Die Nachfrage nach US-Walnüssen ist in den vergangenen Jahren zunehmend gestiegen, da traf es sich gut, dass auch die jährliche Produktionsmenge mit diesem Trend mithalten konnte. Ungünstige Wetterbedingungen im Winter und Frühjahr und hohe Temperaturen im Juni und Juli des vergangenen Jahres brachten diese Entwicklung allerdings zum Erliegen. Im September 2024 hatte das US-Agrarministerium eine Produktion von 607.814 mt Walnüssen in der Schale prognostiziert, das vorläufige Endergebnis der Ernte liegt laut den Daten von California Walnuts allerdings deutlich niedriger. Insgesamt sollen in der Saison 2024/2025 rund 542.700 mt ungeschälte Walnüsse in den USA geerntet worden sein, das wären 11% weniger gegenüber der Septemberschätzung und sogar ein Rückgang gegenüber der Vorjahresproduktion um 27%. Laut dem aktuellen Positionsbericht von California Walnuts entfallen von dieser Menge 530.314 mt auf konventionelle Walnüsse, die übrigen knapp 12.400 mt entfallen auf ökologisch angebaute Walnüsse.
Laut dem aktuellen Bericht des International Nut and Dried Fruit Council vom März 2025 kommt die weltweite Walnussproduktion in dieser Saison auf 2,619 Mio. mt, ein Rückgang um 2% gegenüber dem Vorjahr. Neben den USA verzeichneten auch Länder wie Chile (-26% auf 134.576 mt) und die Türkei (-26% auf 48.000 mt) deutlich geringere Ernteergebnisse. Höhere Produktionsmengen wie in China (+15% auf 1,55 Mio. mt), der Ukraine (+14% auf 88.750 mt) und Rumänien (+16% auf 40.000 mt) konnten diese Defizite aber weitgehend ausgleichen.
Weltweite Produktion Walnüsse, in der Schale, in mt |
|||
Land |
2023/24 |
2024/25 |
Diff. |
China |
1.350.000 |
1.550.000 |
15% |
USA |
747.520 |
542.700 |
-27% |
Chile |
181.648 |
134.576 |
-26% |
Ukraine |
78.000 |
88.750 |
14% |
Türkei |
65.000 |
48.000 |
-26% |
Rumänien |
34.500 |
40.000 |
16% |
Iran |
40.000 |
35.000 |
-13% |
Indien |
35.000 |
33.000 |
-6% |
Argentinien |
20.000 |
25.000 |
25% |
Frankreich |
22.000 |
25.000 |
14% |
Andere |
88.950 |
96.680 |
9% |
Gesamt |
2.662.618 |
2.618.706 |
-2% |
Quelle: INC, März 2025 |
Verhaltene Preiserhöhungen
Aufgrund des geringeren Angebotes haben hatten die Preise für Walnüsse der Sorte Chandler mit 80% hellen Hälften im vergangenen September bereits 0,50 USD/lb zugelegt, bewegten sich allerdings seit Oktober in einer vergleichsweise konstanten Preisspanne von 4,00-4,20 USD/lb, wie die Experten von Mintec in ihrem aktuellen Bericht bestätigten. Im Februar lagen die Notierungen zuletzt bei 4,10 USD/lb. Das die Preise trotz der kleineren Ernte nicht deutlicher gestiegen sind, liegt Händlern zufolge daran, dass man befürchte, dass sich die Käufer sonst nach Chile und China wenden, um ihren Bedarf zu decken.
US-Exporte brechen ein
Im Februar 2025 exportierten die USA 16.938 mt Walnüsse mit und ohne Schale, das entspricht gerade einmal der Hälfte dessen, was im gleichen Monat des Vorjahres exportiert wurde. Aber auch die Inlandslieferungen sind um 24% auf 6.500 mt zurückgegangen. Insgesamt wurden damit 23.438 mt Walnüsse mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert – ein Rückgang um satte 44% gegenüber dem Vorjahresmonat. Mit 4.564 mt sind die Lieferungen nach Deutschland zwar um 13% gesunken, machten allerdings noch immer einen Anteil von fast 20% an den Gesamtlieferungen aus. Spanien gehört mit 1.896 mt (-2% ggü. Vj.) ebenfalls zu den Hauptabnehmern im Februar 2025. Es folgen die Niederlande (+9% auf 1.709 mt), Korea (+31% auf 1.609 mt) und Japan (-24% auf 1.454 mt).
Auch auf die Gesamtsaison betrachtet sind die US-Walnusslieferungen deutlich ins Hintertreffen geraten. Zwischen September 2024 und Februar 2025 wurden insgesamt 174.522 mt Walnüsse mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, das entspricht einem Rückgang von rund 32%. Nicht nur sind die Exporte um ein Drittel auf 125.287 mt zurückgegangen, auch die Lieferungen in den einheimischen Markt liegen mit 49.236 mt 28% hinter dem Vorjahresergebnis. Neben dem Inlandsmarkt geht ein großer Teil der Lieferungen nach Europa, hier gehören Deutschland (-7% auf 20.519 mt), Italien (-13% auf 16.988 mt) und Spanien (+5% auf 13.803 mt) zu den wichtigsten Abnehmern. Aber auch Länder wie Indien (+39% auf 13.028 mt) und die Türkei (-77% auf 10.206 mt) beziehen große Mengen Walnüsse aus den USA, wobei die letztere die Einfuhr in dieser Saison drastisch reduzierte.
US-Walnusslieferungen in mt |
|||
Land |
2023/24 |
2024/25 |
Diff. |
USA |
67.937 |
49.236 |
-28% |
Deutschland |
22.040 |
20.519 |
-7% |
Italien |
19.560 |
16.988 |
-13% |
Spanien |
13.151 |
13.803 |
5% |
Indien |
9.405 |
13.028 |
39% |
Türkei |
44.010 |
10.206 |
-77% |
Korea |
9.102 |
8.433 |
-7% |
Japan |
6.880 |
7.973 |
16% |
Niederlande |
6.046 |
5.791 |
-4% |
Kanada |
4.531 |
4.317 |
-5% |
Andere |
52.759 |
24.229 |
-54% |
Gesamt |
255.419 |
174.522 |
-32% |
Quelle: California Walnuts; 01.09.-28.02. mit und ohne Schale |
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