Walnüsse: Kalifornien startet erfolgreich in Exportsaison
24. Oktober 2024 um 10:27 ,
Der AUDITOR

US-Exporte um 40% gestiegen
Im ersten Monat der neuen US-Walnusssaison war die Aktivität noch verhalten. Insgesamt wurden im September 2024 13.636 mt Walnüsse mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, das entspricht einem Rückgang um 22% gegenüber dem Vorjahresmonat. Während die Lieferungen in den einheimischen Markt um satten 40% auf 7.595 mt zurückgingen, konnte das Ausfuhrvolumen im Jahresvergleich um 25% auf 6.041 mt steigen. Trotz teilweise rückläufiger Einfuhrzahlen traten Italien (+307% auf 1.026 mt), Japan (+118% auf 787 mt), Großbritannien (-26% auf 666 mt) und Deutschland (-24% auf 599 mt) im ersten Monat dieser Saison als wichtigste Absatzmärkte hervor. Grund hierfür dürfte unter anderen die enttäuschende Walnussernte in Chile sein, weshalb einige Länder das Defizit mit Importen aus den USA kompensieren.
Das US-Agrarministerin hatte in seinem Objective Measurement Report vom 04. September die Prognose für die kalifornische Walnussernte 2024 auf 608.000 mt reduziert, zuvor lagen die Erwartungen noch bei 635.000-671.000 mt. Damit würde die Walnussproduktion im Jahresvergleich um 18,6% zurückgehen, im Jahr 2023 konnte ein Ergebnis von 747.000 mt erzielt werden. Laut dem aktuellen Bericht des California Walnut Board wurden im September 72.025 mt Bio-Walnüsse aus der neuen Ernte registriert, hinzu kommen 1.354 mt Bio-Walnüsse. Mit der Qualität der Ernte zeigten sich die Erzeuger zunächst zufrieden, inzwischen wird allerdings immer häufige berichtet, dass es regional zu erheblichen Unterschieden zwischen den Erträgen und den Qualitäten kommt. In den Anbaugebieten des Kalifornischen Längstals soll die Oktoberhitze den Walnusserträge noch einmal besonders zugesetzt haben.
EU-Importe um ein Drittel gestiegen
Seit Jahresbeginn wurden 101.873 mt geschälte Walnüsse in die EU importiert, ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von knapp 33%. Die vier wichtigsten Drittstaaten-Ursprünge verzeichneten allesamt ein deutliches Wachstum. Die Lieferungen aus den USA legten um 34,2% zu und belaufen sich auf 63.871 mt, zudem hat die EU die Importe aus Ländern wie Chile (+0,6% auf 14.155 mt), der Ukraine (+78,2% auf 13.554 mt) und China (+87,1% auf 6.297 mt) gesteigert. Rückläufig waren indes die Lieferungen aus Moldawien, diese fielen mit 2.443 mt 5,3% geringer als im Vorjahr. Der Top-Importeur in der EU ist im genannten Zeitraum Deutschland mit 33.580 mt (+6,7%), gefolgt von Spanien (+35% auf 16.920 mt) und den Niederlanden (+80,2% auf 16.920 mt).
EU-Import Walnüsse* in mt |
|||
Land |
2023 |
2024 |
Diff. |
USA |
47.586 |
63.871 |
34,2% |
Chile |
14.070 |
14.155 |
0,6% |
Ukraine |
7.606 |
13.554 |
78,2% |
China |
3.365 |
6.297 |
87,1% |
Moldawien |
2.579 |
2.443 |
-5,3% |
Andere |
1.582 |
1.553 |
-1,8% |
Gesamt |
76.788 |
101.873 |
32,7% |
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.01.-20.10. 08023200 Walnüsse, frisch oder getrocknet, ohne Schale |
Gute Qualität in Griechenland
Auch in Griechenland ist die Walnussernte inzwischen in vollem Gange. Wie der Vorsitzende der Landwirtschaftlichen Walnuss-Genossenschaft Gaia Domokou, Yannis Karkanis, mitteilte, sind die Erträge gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Aufgrund der extremen Hitze und fehlender Niederschläge in den Sommermonaten sie dies allerdings bereits zu erwarten gewesen. Qualitativ soll die Ernte allerdings überzeugen können, der Anteil großer Nüsse ist erfreulich. Etwa 80% der Gaia-Domokou-Walnüsse sollen in die Kategorie 30-32 fallen, rund 10% sind sogar größer als das. Die Rohwarenpreise liegen hier aktuell im Schnitt bei 3,00-3,50 EUR/kg, Walnüsse in Top-Qualität können sogar für bis zu 4,00 EUR/kg verkauft werden.
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