Pinienkerne: EU gibt deutlich weniger aus
27. Februar 2024 um 11:40 ,
Der AUDITOR

EU-Importwert um 41% gesunken
Die EU-Importe sind 2023 mengenmäßig um 3% auf 8.879 mt gegenüber 2022 zurückgegangen, was durch den starken Wertrückgang von 41% auf 152 Mio. EUR noch einmal überdeutlich wird. China blieb auch 2023 der wichtigste Lieferant für die EU und die Lieferungen stiegen um 9 %. Die Einfuhren der Türkei nahmen sogar um 26% zu. Während die Lieferungen aus Großbritannien und Russland mit je 55% bzw. 52% am stärksten zurückgingen, stiegen die Einfuhren aus Kasachstan um fast 6.800%. Auf Deutschland entfielen im Jahr 2023 50% bzw. 4.480 mt der gesamten EU-Einfuhren, gefolgt von Italien mit 16% (1.440 mt) und den Niederlanden mit 9% (805 mt).
Die Importe sind auch in diesem Jahr weiter zurückgegangen: Zwischen dem 1. Januar und dem 20. Februar 2024 hat die EU nur 1.278 mt Pinienkerne im Wert von 21 Mio. EUR eingeführt. Das sind 32% bzw. 42% weniger als die 1.887 mt im Wert von 35 Mio. EUR, die im gleichen Zeitraum des Vorjahres importiert wurden. China hat in diesem Jahr bisher 999 mt in die EU geliefert, gefolgt von Russland mit 151 mt und der Türkei mit bisher nur 1 mt in diesem Jahr.
EU-Pinienkerneimporte*, in kg |
|||
Land |
2022 |
2023 |
Diff. |
China |
6.496.365 |
7.054.058 |
8,6% |
Russland |
1.762.535 |
845.845 |
52,0% |
Türkei |
339.366 |
428.229 |
26,2% |
Mongolei |
301.600 |
230.000 |
-23,8% |
Kasachstan |
2.850 |
195.205 |
6,749% |
Pakistan |
92.999 |
56.544 |
-39,2% |
Afghanistan |
45.559 |
30.413 |
-33,3% |
Großbritannien |
27.033 |
12.056 |
-55,4% |
EU |
69 |
10.311 |
14,943% |
Libanon |
7.213 |
8.135 |
12,8% |
Andere |
57.547 |
8.774 |
-84,8% |
Gesamt |
9.133.136 |
8.879.540 |
-2,8% |
Quelle: DG TAXUD Customs Surveillance, vorläufige Daten |
Unsichere Marktbedingungen im Jahr 2024
Die Erzeuger in Portugal werben für mediterrane Pinienkerne als hochwertige Alternative zu chinesischen, russischen oder mongolischen Sorten. Sie haben auch bessere Chancen als ihre Kollegen in Spanien, die Produktion in den nächsten Jahren zu steigern, da die Wetterbedingungen nicht ganz so extrem sind. Spanien leidet unter einer langanhaltenden Dürreperiode, die sich voraussichtlich negativ auf die Produktion auswirken wird. Händler berichten außerdem, dass die Rohwarenpreise für Zedernprodukte in China stabil bleiben, in Russland jedoch gestiegen sind. In der Mongolei gibt es Überlegungen, die Exportgenehmigungsgebühren für Zedernprodukte zu erhöhen. Da alles darauf hindeutet, dass die Zedernussernte in diesem Jahr geringer ausfallen wird, könnte sich dies auch auf die Versorgung mit Pinienkernen auswirken. Vieles wird jedoch auch von der Nachfrage sowie von den Wechselkursen und Seefrachtraten abhängen.
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