Pekannüsse: Brasilien erzielt Rekordernte
10. November 2021 um 14:34 ,
Der AUDITOR

USA und Mexiko
In seinem aktuellen Novemberbericht schätzt der International Nut and Dried Fruit Council (INC) die US-Produktion von Pekannüssen in der Schale für die Saison 2021/22 auf knapp 146.500 mt. Das würde eine leichte Steigerung von 6,8% bedeuten und hätte noch einen weiteren wichtigen Effekt: Die USA würden damit zum ersten Mal seit 2013 Mexiko als wichtigstes Produktionsland überholen. In dem mittelamerikanischen Land hat eine schwere Dürre die Ernte um fast ein Drittel reduziert, sodass hier nur noch mit einem Produktionsvolumen von 115.214 mt gerechnet wird. Dieser Rückgang macht sich auf dem Markt deutlich bemerkbar, denn der American Pecan Council berichtet, dass die meisten US-Schälbetriebe aufgrund der angespannten Versorgungslage zurzeit nicht in der Lage sind, Pekannusshälften anzubieten. Generell ist die Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Ware sehr gering. Zumindest die US-Exporte haben sich erholt und sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 11% gestiegen. Die Ausfuhren nach China erhöhten sich um ganze 65%.
Die Preise für US-Ware haben auf dem europäischen Spotmarkt indes leicht angezogen und liegen bei 11,05 EUR/kg FCA Spanien.
Brasilien
Die brasilianische Ernte wurde im September abgeschlossen und erreichte dem INC zufolge mit 6.000 mt ein absolutes Rekordhoch. Allein im Vergleich zu letzter Saison wurde das Volumen um über 70% gesteigert. Das lag vor allem an den nahezu perfekten Witterungsbedingungen im größten Anbaustaat Rio Grande del Sul. Für die nächste Saison rechnen die Experten mit einem Rückgang auf etwa 4.000 mt, weil das Wetterphänomen La Niña zu starker Trockenheit in den Anbaugebieten Südbrasiliens führen könnte.
Südafrika
In Südafrika liegt die für 2021 geschätzte Ernte von 16.500 mt Pekannüssen in der Schale deutlich unter den ursprünglichen Erwartungen und gut 23% unter der Vorjahresmenge. Daran hat vor allem die Kälteperiode während der Blütezeit Schuld. Etwa 15.000 mt sind für den Export bestimmt, der sich allerdings durch den Container- und Frachtschiffmangel als schwierig gestaltet. Bisher rechnen die Exporteure allerdings damit, dass die Situation sich bald ein wenig entspannen dürfte.
Produktion Pekannüsse, in der Schale, in mt |
|||
Land |
2020/21 |
2021/22 |
Diff. |
USA |
137.150 |
146.478 |
6,8% |
Mexiko |
164.300 |
115.214 |
-29,9% |
Südafrika |
21.500 |
16.500 |
-23,3% |
Brasilien |
3.500 |
6.000 |
71,4% |
China |
1.350 |
4.000 |
196,3% |
Australien |
2.086 |
3.255 |
56,0% |
Andere |
1.900 |
3.500 |
84,2% |
Gesamt |
331.786 |
333.280 |
0,5% |
Quelle: INC, November 2021 |
China
Die chinesische Ernte hat im September begonnen und stellt sich bereits jetzt als große Überraschung heraus. Die aktuellen INC-Schätzungen belaufen sich auf ein Produktionsvolumen von 4.000 mt, das ist mehr als doppelt so viel wie erwartet und liegt gut 196% über der Ernte des letzten Jahres. Die Anbaufläche beläuft sich dabei auf 80.000 ha. Der Vorteil ist, dass viele acht- bis zehnjährige Bäume nun ebenfalls Früchte tragen und in die Produktion mit einfließen.
Australien
Nach vier Jahren schwerer Dürre ist die Pekannussproduktion in Australien in diesem Jahr wieder von größerem Erfolg gekrönt. Der INC berichtet von qualitativ hochwertigen Nüssen, die vom warmen, aber ausreichend feuchten Wetter profitiert haben. Die Ernte wurde zeitweise von heftigen Regenfällen unterbrochen, ist mittlerweile aber eingefahren und wird auf 3.255 mt geschätzt, das ist mehr als doppelt so viel wie in der Saison 2020/21.
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