Paranüsse: Düstere Aussichten
20. Mai 2025 um 15:52 ,
Der AUDITOR

Drastischer Ertragsrückgang
Bei seinem Kongress, der vom 8.-10. Mai in Palma de Mallorca stattfand, veröffentlichte der International Nut and Dried Fruit Council (INC) seine jüngsten Schätzungen für die Paranussernte 2025/26. Diese sind alles andere als rosig, denn in allen drei wichtigen Produktionsländern sind erhebliche Rückgänge zu erwarten. In Brasilien, dem mit großem Abstand wichtigsten Produzenten, wird eine 40% kleinere Ernte erwartet, genauso wie in Brasilien, das mengenmäßig den dritten Platz belegt. In Peru, dem zweitwichtigsten Produktionsland, fallen die Ernterückgänge mit 20% zwar geringer aus, sind aber dennoch erheblich. Als Grund werden vor allem die Umweltprobleme in den südamerikanischen Regenwäldern genannt, in denen die Paranüsse geerntet werden. Insgesamt wird die weltweite Produktion dem INC zufolge in der Saison 2025/26 um 37,1% unter der des Vorjahres liegen. Das ist vor allem deshalb problematisch, weil die Rohwarenversorgung bereits in der Saison 2024/25 eine erhebliche Herausforderung darstellte, und diese Situation dürfte sich nun noch einmal verschärfen.
Paranussproduktion, in der Schale, in mt |
|||
Land |
2024/25 |
2025/26 |
Diff. |
Bolivien |
78.000 |
46.800 |
-40,0% |
Peru |
14.700 |
11.760 |
-20,0% |
Brasilien |
7.500 |
4.500 |
-40,0% |
Gesamt |
100.200 |
63.060 |
-37,1% |
Quelle: INC, Mai 2025 |
Nachfrage in der EU steigt
Während die Versorgungslage sich verschlechtert, steigt das Kaufinteresse der EU-Verbraucher für Paranüsse weiter an. Im Zeitraum 01.01.-11.05. 2025 importierten die EU-Länder insgesamt 3.686 mt Paranüsse im Wert von gut 32,5 Mio. EUR, das entspricht einer mengenmäßigen Steigerung von 7,2% gegenüber dem Vorjahreszeitraum, während der Importwert sogar um satte 73,7% gestiegen ist. Die wichtigsten Lieferanten sind auch hier Bolivien, Peru und Brasilien. Während Boliviens Exporte in die EU mit 3.217 mt nur um 2,1% über denen des Vorjahres liegen, konnte Peru seine Ausfuhren um fast 110% steigern. Die wichtigsten Importeure in der EU sind Deutschland, die Niederlande und Spanien.
EU-Import Paranüsse in mt |
|||
Partner |
2024 |
2025 |
Diff. |
Bolivien |
3.152 |
3.217 |
2,1% |
Peru |
182 |
382 |
109,9% |
Brasilien |
102 |
75 |
-26,5% |
Andere |
1 |
12 |
1100,0% |
Gesamt |
3.437 |
3.686 |
7,2% |
Quelle: DG AGRI TAXUD Customs Surveillance System, 01.01.-11.05. 08012100+08012200 Paranüsse, mit und ohne Schale |
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