Mandeln: US-Exporte starten in neue Saison

14. September 2022 um 14:41 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

SACRAMENTO/MADRID. Die US-Mandelexporte starteten erfolgreich in die neue Saison, die August-Lieferungen lagen rund 10% über denen des Vorjahresmonats. Hohe Überhangbestände sollen derweil dafür sorgen, dass 2022/2023 trotz deutlich geringerer Erträge mehr US-Mandeln im Markt verfügbar sind als im Jahr davor.

1,535 Mio. US-Mandeln im Markt

California Almonds hat den ersten Position Report zur Saison 2022/2023 veröffentlicht. Demzufolge startete das neue Marketingjahr mit einem Überhang 379.569 mt Mandeln, rund 38% mehr als die 275.846 mt Mandeln, welche in die Saison 2021/2022 überführt worden waren. Die US-Mandelproduktion 2022 wird auf etwa 1,18 Mio. mt ohne Schale geschätzt. Stand Ende August war ein Ernteergebnis von 119.850 mt registriert worden, was 15% weniger sind als im August 2021. Bleiben signifikante Erntekorrekturen aus, stünden für die Saison 2022/2023 insgesamt 1,535 Mio. mt Mandeln zur Verfügung, letzte Saison waren es 1,52 Mio. mt.

Im ersten Monat der neuen US-Mandelsaison wurden insgesamt 103.556 mt Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, rund 10% mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Inlandslieferungen waren mit 29.687 mt leicht rückläufig, während das Exportvolumen im Jahresvergleich um 16% auf 73.869 mt gestiegen ist. Wichtige Abnehmer wie Spanien (+37% auf 10.613 mt) und die Vereinigten Arabischen Emirate (+145% auf 6.092 mt), aber auch Länder wie Marokko (+552% auf 3.248 mt) und die Türkei (+274% auf 3.238 mt) haben ihre Einfuhr im August deutlich gesteigert, während die Lieferungen nach Indien (-39% auf 10.120 mt) und Deutschland (-7% auf 5.680 mt) gegenüber dem Vorjahresmonat rückläufig waren.

Mandelexport und Inlandsbedarf* USA in mt

Land

2021/22

2022/23

Diff.

USA

30.190

29.687

-1,7%

Spanien

7.760

10.613

36,8%

Indien

16.594

10.120

-39,0%

VAE

2.489

6.092

144,8%

Deutschland

6.115

5.680

-7,1%

China/Hongkong

3.166

4.225

33,5%

Marokko

498

3.248

552,3%

Türkei

865

3.238

274,2%

Italien

2.610

3.116

19,4%

Kanada

2.516

2.655

5,5%

Andere

21.251

24.882

17,1%

Gesamt

94.054

103.556

10,1%

Quelle: Almond Board of California; August

*mit und ohne Schale

Spanische Bauern sollen kompensiert werden

Trotz des immer wieder prognostizierten Ernterückgangs in Spanien halten die Preise für Valencia-Mandeln weitgehend ihr aktuelles Niveau, je nach Anbieter kann es allerdings zu Abweichungen kommen. Gegenüber dem Vorjahr soll die Ernte 30% geringer ausfallen und spanischen Agrarmedien zufolge könnte es sogar noch schlechter aussehen. Das bekommen vor allem die Erzeuger zu spüren, deren Produktionskosten in diesem Jahr erheblich gestiegen sind. Deshalb wollen spanische Bauernverbände nun erzielen, dass die Erzeuger neben klassischen Subventionen einen Teil des Gewinns erhalten, den Schälbetriebe mit dem Verkauf der Mandelschalen erzielen, da diese häufig zu Heizpellets verarbeitet werden. So könnten die Bauern zusätzlich entschädigt werden, was den Mandelanbau wieder rentabler machen würde. Die Preise für US-Mandeln sind um europäischen Spotmarkt gegenüber der Vorwoche derweil um rund 0,10 EUR/kg zurückgegangen.    

Mandelpreise

Type

EUR/kg

Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien

4,40-4,45

Valencia, +14 mm, natur, Spanien

4,60-4,80

Nonpareil, Extra Nr. 1, 23/25, USA

5,95

Carmel, SSR, 23/25, USA

4,65

FCA Spanien

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
weitere Preischarts

Angehängte Dateien

Dateisymbol
Preischart Mandeln, Valencia, natur, 12-14, Spanien

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
24.03.2025
TORREÓN/PELHAM. Die Meinungen über die Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Zölle auf Pekannüsse sind geteilt. Obwohl die USA und Mexiko enge Handelspartner sind, könnten die Auffassungen kaum unterschiedlicher sein. Das Angebot ist nach wie vor sehr begrenzt.
Nüsse
24.03.2025
NEU-DELHI/BRASÍLIA. Die Erdnussernte in Brasilien ist etwa zur Hälfte abgeschlossen und die Erzeuger zeigen sich in Bezug auf Menge und Qualität zufrieden. In Indien sind die Preise leicht gesunken.
Nüsse
24.03.2025
ORDU/REUS. Die Spannung auf dem Haselnussmarkt ist greifbar, da die Wetterbedingungen in der Türkei unberechenbar geworden sind. Die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu hat das Chaos noch vergrößert. Der INC hat seine Schätzungen revidiert.
Nüsse
20.03.2025
VANCOUVER/REUS. Während der International Nut and Dried Fruit Council (INC) recht optimistische Ernteschätzungen für die Macadamiaproduktion 2025 abgegeben hat, sind die Aussichten in Australien getrübt. Die Dynamik von Angebot und Nachfrage ist derzeit recht kompliziert, da der Schmuggel in Kenia ein potenzielles Problem darstellt und wirtschaftliche Aspekte den Bedarf in Nordamerika dämpfen.