Mandeln: Erzeuger kalkulieren höhere Kosten

5. April 2022 um 14:47 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

SACRAMENTO/MADRID. Günstige Wetterverhältnisse in den kalifornischen Anbaugebieten sorgen dafür, dass sich die Mandelernte gut entwickeln kann. Im Anschluss an die Blüteperiode herrschten warme Temperaturen vor, vergangene Woche sorgte ein Tiefdruckgebiet örtlich für ausgiebige Niederschläge.

Verluste vor allem im Sacramento Valley

Während dieser Zeit waren die Erzeuger damit beschäftigt, sich einen Überblick über den durch den Frost entstandenen Schaden zu verschaffen. Wie die Experten von Blue Diamond Almonds berichten, sei nach aktuellem Stand der größte Verlust im Sacramento Valley zu sehen, dessen Blüte im Gegensatz zu anderen Gebieten zum Zeitpunkt des Frosts schon weiter vorangeschritten war, was sie empfindlicher gegenüber den kalten Temperaturen machte. In Regionen mit Spätblühern und einem verzögerten Blütebeginn waren die Bäume noch besser gegen den Frost gewappnet.  

Aufgrund deutlicher Preiserhöhungen bei Treibstoff, Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln stellen sich die Erzeuger in diesem Jahr auf deutlich höhere Produktionskosten ein, teilweise seien bestimmte Ressourcen gar nicht mehr zu bekommen – egal, zu welchem Preis. Auch die Wasserknappheit ist in diesem Jahr ein großes Thema, in einigen Regionen wurde die staatliche Wasserzuteilung gestrichen, so dass sich die Mandelbauern nach alternativen Methoden der Wasserbeschaffung umschauen müssen.

In allen Regionen bilden sich die Fruchtansätze aus, währen unbefruchtete Hüllen, unterstützt durch starke Winde, von den Bäumen fallen. Um die jungen Nüsse vor Schädlingen zu schützen, werden die Plantagen dieses besonders genau untersucht, da es im vergangenen Jahr aufgrund von Insektenbefall zu einigen Verlusten gekommen war. 

US-Preise ziehen wieder an

Im europäischen Spotmarkt haben die Preise für US-Mandeln im Vergleich zur Vorwoche je nach Sorte 0,05-0,15 EUR/kg. California, SSR, 23/25, natur liegen aktuell auf einem Niveau von 4,80 EUR/kg FCA Spanien. Gleichzeitig sind die Angebote für spanische Valencias, 12/14 mm, natur unverändert bei 4,35 EUR/kg FCA Spanien. 

Mandelpreise

Sorte

EUR/kg

Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien

4,35

Valencia, +14 mm, natur, Spanien

4,50

California, SSR, 23/25, natur, USA

4,80

California, SSR, 23/25, blanchiert, USA

5,50

FCA Spanien

EU-Importe haben zugelegt

Die EU importierte 2021 insgesamt 295.777 mt geschälte Mandeln aus Drittländern, alles voran natürlich die USA mit satten 279.522 mt (+8,4% ggü. Vj.). Weitere Lieferanten mit deutlich geringerem Einfluss waren Australien, Chile und Usbekistan. Innerhalb der EU ist Spanien der mit Abstand wichtigste Mandelexporteur, vergangenes Jahr lieferte das Land 73.435 mt (+10% ggü. Vj.) geschälte Mandeln in andere EU-Länder. Insgesamt lag das Handelsvolumen innerhalb der EU bei 144.000 mt. 

Import Mandeln* in die EU in mt

Land

2020

2021

Diff.

USA

257.954

279.522

8,4%

Australien

14.268

13.693

-4,0%

Chile

377

452

19,9%

Usbekistan

346

370

6,9%

Großbritannien

11.362

344

-97,0%

Andere

1.463

1.396

-4,6%

Gesamt

285.770

295.777

3,5%

Quelle: Europäische Kommission

*08021290 Mandeln, süß, frisch oder getrocknet, ohne Schale, auch enthäutet

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
weitere Preischarts

Angehängte Dateien

Dateisymbol
Preischart Mandeln, natur, California, USA
Dateisymbol
Preischart Mandeln, Valencia, natur, 12-14, Spanien

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
20.03.2025
VANCOUVER/REUS. Während der International Nut and Dried Fruit Council (INC) recht optimistische Ernteschätzungen für die Macadamiaproduktion 2025 abgegeben hat, sind die Aussichten in Australien getrübt. Die Dynamik von Angebot und Nachfrage ist derzeit recht kompliziert, da der Schmuggel in Kenia ein potenzielles Problem darstellt und wirtschaftliche Aspekte den Bedarf in Nordamerika dämpfen.
Nüsse
19.03.2025
SACRAMENTO/SANTIAGO. Ungünstige Wetterverhältnisse sorgten in dieser Saison dafür, dass die US-Walnussproduktion noch niedriger ausfiel als zunächst angenommen. Die Angst vor der Konkurrenz verhindert allerdings drastische Preisanpassungen.
Nüsse
18.03.2025
TEHERAN/FRESNO. Attraktive Preise haben die iranischen Pistazienexporte auf ein Vierjahreshoch getrieben. Doch das Blatt hat sich gewendet. Im Gegensatz dazu sind die US-Ausfuhren um 30% eingebrochen, wobei Polen die größte Überraschung war.
Nüsse
17.03.2025
NEU-DELHI/ATLANTA. Indische Erdnüsse profitieren indirekt von den US-Zöllen und deren internationalen Auswirkungen. Für US-Exporteure ist der Markt komplexer geworden. Aggressive Preisgestaltung ist in Argentinien und Brasilien ein Thema. China beobachtet den internationalen Verbrauch genau.