Mandeln: Ernteschätzungen auf Vorjahresniveau

27. Februar 2025 um 15:02 , Der AUDITOR
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CANBERRA. Die australische Mandelernte soll ein ähnlich gutes Ergebnis erzielen wie im Vorjahr, nachdem Fröste im September die Erwartungen etwas gedämpft haben. Die Exporte haben im Dezember derweil ein weiteres Mal einen Rekordwert erzielt.

20.000 ha zusätzlich

Australien hat basierend auf dem aktuellen Exportbericht (März-Dezember 2025) mehr Mandeln exportiert, als im vergangenen Jahr produziert wurden. Für die Ernte 2025 hatten die Experten des Almond Board of Australia ursprünglich einen Ertrag von 164.700 mt Mandeln ohne Schale prognostiziert. Schwere Fröste im September hatten allerdings zur Folge, dass die Anbauprognose Anfang Februar auf 155.531 mt reduziert wurde. Dieses Ergebnis entspräche in etwa der Vorjahresproduktion. Zwischen 2017 und 2019 waren zudem auf 20.000 ha neue Mandelbäume angepflanzt worden, welche in diesem Jahr zum ersten Mal signifikante Erträge einbringen könnten.

Wie der Vorsitzende des ABA, Tim Jackson, im aktuellen Erntebericht mitteilte, sorgten die weitgehend trockenen Wetterbedingungen dafür, dass einige Mandelbauern bereits bis zu zwei Wochen früher mit der Ernte beginnen konnten und auch die Qualität kann nur davon profitieren, wenn die Früchte nicht auf durchnässten Böden trocknen sollen. Laut Jackson rechnen die Erzeuger zusätzlich mit größeren Mandelkernen als im Vorjahr. 

China und Indien bleiben Spitzenabnehmer

Im Dezember 2024 wurden insgesamt 13.903 mt Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, ein Plus von 56,1% gegenüber dem Vorjahresmonat. Während die Inlandslieferungen um 44,2% auf 796 mt zurückgegangen sind, stieg das Exportvolumen um 75,3% auf 13.106 mt. Das ist das mit Abstand beste Exportergebnis, das je in einem Dezember erzielt wurde, da die Bestände wenige Wochen vor der neuen Ernte in der Regel schon stark geschrumpft sind. China bleibt für Australien in dieser Saison der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt, nachdem sich das Land in den letzten Monaten zunehmend von den USA als Handelspartner abwandte. Das Land importierte im Dezember 5.977 mt aus Australien, ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat von 380,9%. Aber auch die Lieferungen nach Indien (+299,7% auf 2.394 mt) und in die Türkei (+43,0% auf 1.940 mt) legten in diesem Zeitraum zu, während Länder wie Vietnam (-32,0% auf 1.400 mt), Deutschland (-30,8% auf 319 mt) und Spanien (-77,7% auf 96 mt) ihre Einfuhr drastisch reduzierten.

Insgesamt wurden seit Beginn der Saison 2024/2025 (01.03.-31.12.) rund 158.339 mt australische Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert. Während die Inlandslieferungen im Jahresvergleich 2,2% auf 20.860 mt gesunken sind, legten die Exporte um 38,7% auf 137.479 mt zu. Die Lieferungen nach China haben sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 75.053 mt um knapp 130% gesteigert und auch die Lieferungen nach Indien konnten einen Zuwachs um 10,2% auf 19.551 mt verzeichnen – Länder wie Deutschland (+27,4% auf 4.437 mt) und die Vereinigten Arabischen Emirate (+84,7% auf 3.703 mt) folgten diesem Trend. Im Gegensatz dazu waren die Lieferungen in die Türkei (-1,3% auf 9.867 mt), sowie nach Vietnam (-28,9% auf 8.188 mt) und Spanien (-65,0% auf 3.359 mt) insgesamt rückläufig. 

Mandelexport und Inlandsbedarf* Australien in mt

Land

2023/24

2024/25

Diff.

China

32.680

75.053

129,7%

Australien

21.331

20.860

-2,2%

Indien

17.738

19.551

10,2%

Türkei

9.993

9.867

-1,3%

Vietnam

11.524

8.188

-28,9%

Deutschland

3.483

4.437

27,4%

VAE

2.005

3.703

84,7%

Spanien

9.604

3.359

-65,0%

Thailand

903

1.671

85,0%

Niederlande

1.341

1.234

-8,0%

Andere

9.851

10.416

5,7%

Gesamt

120.453

158.339

31,5%

Quelle: Almond Board of Australia; Mär-Dez

*mit und ohne Schale

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
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