Nüsse

Mandeln: Australien bricht Exportrekord

8. Februar 2023 um 10:42 , Der AUDITOR
Bericht als Audio abspielen

CANBERRA/MADRID. Australien konnte im vergangenen Jahr die besten November-Exporte aller Zeiten erreichen, und auch insgesamt scheint sie die aktuelle Saison zu einem Rekordjahr für Australiens Mandelindustrie zu entwickeln. Weniger zufrieden zeigen sich die Erzeuger in Spanien.

Ein Rekord jagt den nächsten

Den aktuellen Daten des Almond Board of Australia zufolge lagen die Inlandslieferungen im November 2022 bei 2.103 mt Mandeln mit und ohne Schale und damit 5% über dem Wert des Vorjahresmonats (2.004 mt). Insgesamt belief sich der einheimische Bedarf zwischen März und November auf 18.831 mt, rund 9% weniger als letztes Jahr um diese Zeit. Die Exporte brachten es im November auf 9.262 mt, gut ein Drittel mehr als im gleichen Monat des und das beste Ergebnis bislang für diesen Monat und der vierte Monat mit einem Rekord in Folge.

Insgesamt wurden 86.402 mt Mandeln mit und ohne Schale aus Australien exportiert, damit hat das Ausfuhrvolumen bereits nach nur neun Monaten das Gesamtvolumen der Saison 2021/2022 erreicht. Hauptabnehmer australischer Mandeln in dieser Saison bleibt China mit 47.107 mt, was einem Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 47% entspricht. Und auch die Lieferungen nach Spanien (+75%) und in die Türkei (+132%) sind deutlich gestiegen, Deutschlands Importe legten ebenfalls wieder zu (+9%). Indien kann sich auf dem dritten Platz der Rangliste halten, obwohl sich die Lieferungen dorthin mehr als halbiert haben.

Insgesamt wurden seit Beginn dieser Saison im März 105.232 mt Mandeln mit und ohne Schale ins In- und Ausland geliefert, in den ersten neun Monaten der Saison 2021/2022 waren es lediglich 96.309 mt.

Mandelexport und Inlandsbedarf* Australien in mt

Land

2021/22

2022/23

Diff.

China

32.005

47.107

47,2%

Australien

20.663

18.831

-8,9%

Indien

16.594

7.135

-57,0%

Spanien

3.408

5.970

75,2%

Vietnam

5.486

5.220

-4,8%

Türkei

1.429

3.311

131,7%

Deutschland

2.746

2.990

8,9%

VAE

2.558

2.963

15,8%

USA

582

1.824

213,4%

Thailand

1.374

1.691

23,1%

Andere

9.464

8.190

-13,5%

Gesamt

96.309

105.232

9,3%

Quelle: Almond Board of Australia; Mär-Nov

*mit und ohne Schale

Spaniens Erzeuger warten auf Hilfe

In Spanien werden indes die Beschwerden der Mandelerzeuger in vielen autonomen Regionen immer lauter, wie LA UNIÓ berichtet. Sie fordern eine direkte Beihilfe von Seiten des Landwirtschaftsministeriums und prangern die bisherigen Vorschläge an, die in den vergangenen Monaten vorgelegt wurden. Das Problem sind vor allem die massiv gestiegenen Produktionskosten, für die ein Ausgleich erforderlich ist. Dazu kommen Produktionsverluste in Höhe von bis zu 70%, mit denen die Erzeuger in Valencia allein gelassen werden, während die Kommunalregierungen beispielsweise in Katalonien und Murcia bereits reagiert haben.

In Castilla-La Mancha ist der längerfristige Plan, alternde Plantagen durch neuere Mandelbäume zu ersetzen, um eine qualitativ hochwertigere und stabilere Produktion zu gewährleisten. Bis zu 50.000 ha sind hierbei im Gespräch, wie der Branchensprecher für Nüsse im Agrar- und Ernährungssektor nach dem letzten Branchentreffen bestätigte. Auch hierfür werden allerdings hohe Beihilfen benötigt, die bisher nur verzögert eintreffen.

Ermutigende Aussichten in Kalifornien

Aus Kalifornien berichten die Experten von Blue Diamond Almonds indes, dass die sich Wetterbedingungen kurz vor der Blüte anders als erwartet entwickelt haben. Durch die La-Niña-Bedingungen wurde ein trockener Winter vorhergesagt, im Dezember und Januar kam es allerdings zu einigen dringend benötigten Niederschlägen sowie Schnee in der Sierra Nevada, der für eine spätere Bewässerung wichtig ist. In einigen Gebieten waren die Regenfälle sogar so heftig, dass sie zu Überschwemmungen führten und die Arbeit in den Plantagen erheblich erschwerten. Die Erzeuger sind zudem besorgt über mögliche Wurzelkrankheiten, die durch die Nässe entstehen können. Die Entwicklung der Knospen schreitet indes gut voran und es scheint, als dürften sich die Blütezeiten der verschiedenen Sorten gut überschneiden.

Mandeln

Sorte

EUR/kg

USD/kg

Valencia, 12/14 mm, natur, Spanien

4,30

4,62

Valencia, +14 mm, natur, Spanien

4,65

5,00

Largueta, 13/14 mm, natur, Spanien

6,80

7,31

Largueta, 12/13 mm, natur, Spanien

6,50

6,99

California, Standard, natur

3,75

4,03

Blanchiert, gehackt, USA

4,20

4,52

FCA Spanien

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Mandeln, natur, +14, Valencia
Preischart für Mandeln, natur, 12/14 mm, Valencia
Preischart für Mandeln, blanchiert, 27/30, California SSR
weitere Preischarts

Angehängte Dateien

Dateisymbol
preischart Mandeln, Natur, 12-14 mm, Valencia
Dateisymbol
Preischart Mandeln, Natur, 27-30, California SSR

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren

zur Nachrichten-Übersicht
Nüsse
28.09.2023
ORDU. In der Türkei ist die Lage auf dem Haselnussmarkt ziemlich aus dem Ruder gelaufen. Das Hauptproblem besteht darin, dass viele Lieferanten Verträge unterzeichnet haben, bevor sich abzeichnete, dass die Ernte viel geringer ausfallen würde als erwartet. Die TMO scheint die Exporteure im Stich zu lassen.
Nüsse
28.09.2023
SACRAMENTO/TEHERAN. Während die kalifornische Pistazienindustrie die Absichten des USDA zurückweist, eine mysteriöse Verfärbung als Schaden mit weitreichenden Auswirkungen zu deklarieren, haben die US-Exporte einen Rekord erreicht. Im Iran ist das Gegenteil der Fall.
Nüsse
27.09.2023
ATLANTA/PORTO ALEGRE. In den USA sind die Produktionsaussichten in diesem Jahr durchwachsen und unterschiedliche Meldungen sorgen für Verwirrung im Pekannussmarkt. In Brasilien findet indes eine interessante Entwicklung statt.
Nüsse
27.09.2023
HANOI. Wie Vinacas berichtet, konnten die vietnamesischen Cashewexporte in August 2023 ein neues Rekordhoch erzielen. Insgesamt können sich die Cashewausfuhren Vietnams in den ersten acht Monaten des Jahres sehen lassen.