Macadamias: Merkliche Preissteigerungen in Südafrika
8. Februar 2024 um 10:17 ,
Der AUDITOR

Chinas Nachfrage treibt Handel in Afrika
Wie die Experten von OLAM berichten, kommt die Saison 2024 in Südafrika langsam in Fahrt. Immer mehr Anlieferungen der Farmer erreichen die Märkte, und seit Beginn des Monats werden die ersten ungeschälten Macadamias verarbeitet, sodass es bald einen ersten Einblick in die diesjährige Qualität geben dürfte. Die Preise sind hier verhältnismäßig hoch, vor allem aufgrund der starken Nachfrage aus China. Derzeit rechnen die Erzeuger damit, dass die Preise für Macadamias in der Schale im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 12-15% steigen wird; dieser hohe Rohwarenpreis wird letztlich dafür sorgen, dass auch die Exportpreise für geschälte Ware steigen.
In Kenia hat die Regierungsentscheidung, ungeschält Macadamias exportieren zu dürfen, Schwung in den Handel gebracht. Vor allem China zeigt sich dabei sehr interessiert, OLAM zufolge stellt die Qualität der kenianischen Nüsse allerdings weiterhin eine Herausforderung dar. Zudem hat Kenia weiterhin mit geringeren Erträgen zu kämpfen, was auf die Größe der Betriebe und schlechte Anbaumethoden zurückzuführen ist. Immerhin wird die Erntemenge 2024 derzeit auf 45.000 mt geschätzt, was einer Steigerung gegenüber den 41.150 mt des Vorjahres entspräche.
Gute Qualität in Australien und China
In Australien hat die massive Trockenheit den Farmern im Jahr 2023 zu schaffen gemacht, allerdings auch dafür gesorgt, dass sich die Auswirkungen von Schädlingen und Krankheiten in Grenzen hielten. Die Monate August und September boten dann hervorragende Bedingungen für die Blütezeit, sodass die Erzeuger hier mit guten Erträgen rechnen; dazu kommt, dass 2024 eine große Anzahl neuer Bäume gepflanzt werden soll, sodass bisher alles für eine gute Saison spricht. Die Marktteilnehmer rechnen höheren Erträgen mit einer guten Qualität der australischen Ernte.
In China wurden die Geschäfte im Vorfeld des Chinesischen Neujahrsfestes, das am 10. Februar begangen wird, Ende Januar abgeschlossen, und die Marktexperten rechnen nun mit einem ruhigeren Markt. Die Qualität der chinesischen Ware hat sich OLAM zufolge im Jahr 2023 bereits verbessert und soll in diesem Jahr weiter ansteigen. Nach einigen Jahren rasanter Expansion ist die Anbaufläche für Macadamianüsse nach offiziellen Angaben mit rund 309.000 ha stabil. Die wichtigste chinesische Anbauregion ist dabei Yunnan, gefolgt von Guangxi und Guangdong.
Kenia wird wichtigster Lieferant für Deutschland
Mit Blick auf den Weltmarkt berichten die Experten, dass die Überhangbestände aus 2022 im zweiten Halbjahr 2023 abgebaut wurden, wozu auch die erhebliche Preiskorrektur ihren Teil beigetragen hat. In diesem Jahr ist der Überhangbestand gering, und die Zukunft der Industrie sieht derzeit recht optimistisch aus. Das Angebot an geschälten Macadamias dürfte laut OLAM im 1. Quartal 2024 recht gering sein, da in den meisten großen Anbauländern erst Lieferungen für April und Mai angeboten werden. Dies könnte zu einem kurzfristigen Angebotsdruck führen und den Preis in die Höhe treiben, wobei die sinkende chinesische Nachfrage nach dem Neujahrsfest hier entgegenwirken dürfte.
Deutschlands Importe im Zeitraum September-November 2023 haben im Vergleich zum Vorjahr leicht um 5,4% zugelegt. Als wichtigster Lieferant mit 495 mt hat Kenia dabei Südafrika überholt, und auch Platz 3 konnte sich mit Malawi ein afrikanisches Produktionsland sichern. Die Niederlande und Australien mussten im Gegensatz dazu mit -42,8% bzw. -35,2% erhebliche Verluste bei den Lieferungen nach Deutschland einstecken.
Import Macadamias* nach Deutschland, in mt |
|||
Land |
2022/23 |
2023/24 |
Diff. |
Kenia |
413 |
495 |
19,9% |
Südafrika |
508 |
449 |
-11,6% |
Malawi |
0 |
115 |
n.v. |
Niederlande |
152 |
87 |
-42,8% |
Australien |
108 |
70 |
-35,2% |
Andere |
32 |
63 |
96,9% |
Gesamt |
1.213 |
1.279 |
5,4% |
Quelle: Statistisches Bundesamt / Sep-Nov *08026200 Macadamia-Nüsse, frisch oder getrocknet, ohne Schale |
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