Kokosraspel: Abnehmer neigen zu Panikkäufen

25. September 2024 um 15:59 , Der AUDITOR
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MANILA/JAKARTA. Sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in den wichtigen Anbauländern sind im internationalen Kokosmarkt weiterhin ein Problem. Knapper werdende Bestände in den westlichen Spotmärkten lassen Abnehmer in Panikkäufe verfallen.

La Niña könnte noch bis Februar 2025 wüten

Bereits jetzt sind die Philippinen von den Auswirkungen des Tropensturms Yagi schwer gebeutelt und auch das Wetterphänomen La Niña hat seine Spuren hinterlassen. Überschwemmungen und Schlammlawinen haben Kokosplantagen und Ölfabriken beschädigt, wodurch sich die ohnehin schon knappe Angebotssituation weiter anspannt, so die Experten von JCP International in ihrem aktuellen Bericht. Noch bis zum Ende des Jahres sind weitere heftige Stürme zu erwarten. Die World Meteorological Organization hat bereits davor gewarnt, dass sich die Auswirkungen von La Niña bis in den Februar 2025 ziehen könnten.

Auch in anderen Teilen Asiens sorgen sintflutartige Regenfälle in viele Regionen für Überschwemmungen, darunter auch der Nord- und Südthailand sowie Vietnam. Nicht ganz so gravierend ist dagegen die Lage in Indonesien, wobei auch hier heftige Niederschläge die Kokosernte beeinträchtigen. Nachdem El Niño zuvor für geringere Kokoserträge sorgte, bringt La Niña nun immense Wassermassen mit sich und die Kokosverarbeiter kämpfen um die niedrigen Bestände, um ihr Geschäft am Laufen zu halten. 

Preise könnten Rekordhoch erreichen

Aufgrund dieser Umstände steigen die Preise für Kokosöl weiter an, in Rotterdam wird es derzeit auf einem Niveau von 1.750 USD/mt gehandelt und Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Preise sogar die Grenze von 1.800 EUR/mt übersteigen könnten. Es wird sogar schon darüber spekuliert, dass hohe Nachfrage und die begrenzte Verfügbar die Preise auf ein Rekordniveau von 2.200 USD/mt steigen lassen könnten. Die Preise für Kokosraspel folgen, wie nicht anders zu erwarten, einem ähnlichen Trend. Laut den Experten von JCP International verfallen Abnehmer, die sich nicht bereits im Vorfeld über Kontrakte abgesichert haben, nun in Panikkäufe. Auch hier sei mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen. In den wichtigen Abnehmermärkten wie Europa, dem Mittleren Osten und Nordamerika gehen die Bestände bereits zur Neige, was die prompte Beschaffung erschwert. Die Frachtraten sind zuletzt wieder etwas gesunken, doch Marktteilnehmer halten dies nicht für einen dauerhaften Trend. Die anhaltenden Konflikte im Mittleren Osten könnten hier schnell wieder für eine Kehrtwende sorgen.

Für mehr Informationen gehen Sie zu:
Preischart für Kokosraspel aus Sri Lanka
Preischart für Kokosraspel aus Indonesien
Preischart für Kokosraspel aus den Philippinen 
- Preischart für Kokosöl aus Indonesien
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