Cashews: La Niña beeinflusst Ernteentwicklung
31. Oktober 2022 um 10:31 ,
Der AUDITOR
Starkregen und Trockenheit
Wie der International Nut and Dried Fruit Council (INC) berichtet, spielt das Wetterphänomen La Niña auch diesmal eine entscheidende Rolle für den Cashewanbau. Vor allem in Südostasien sorgt „Das Mädchen“ dabei für Starkregenfälle, die teilweise zu Erdrutschen und Überschwemmungen führen, während in Südamerika die Trockenheit verstärkt wird. Laut dem INC könnten dabei insbesondere die Ernten in Indien, Vietnam und Kambodscha betroffen sein, später auch Anbauländer wie Brasilien und Indonesien. Diese hatten bereits in der letzten Saison aufgrund von La Niña mit Ernteausfällen zu kämpfen; bisher hat sich an den neuen Ernteschätzungen allerdings wenig verändert und die diesjährigen Auswirkgen bleiben vorerst abzuwarten.
Erfolgreiche Ernte in Ostafrika
Der Erntestart in Brasilien war in diesem Jahr verzögert, während es über die Erntemenge und die Qualität noch keine sicheren Aussagen gibt. Den aktuellen Schätzungen zufolge könnte die Erntemenge bei 100.000 mt liegen, was einem Rückgang von knapp 26% gegenüber dem Vorjahr entspräche. In ostafrikanischen Ländern wie Tansania hat der Erntefortschritt indes wie erhofft stattgefunden und die Verschiffung der neuen Ernte hat gerade begonnen. Im vergangenen Jahr wurde hier ein großes Erntevolumen verzeichnet und auch die Prognosen für die neue Saison sind bisher optimistisch. Insgesamt wird die diesjährige Welternte roher Cashewnüsse auf 4,455 Mio. mt geschätzt und liegt damit um 1% über der des letzten Jahres. Der wichtigste Produzent bleibt dabei mit über 1 Mio. mt die Elfenbeinküste.
Produktion Cashews (Rohware) in mt |
|||
Land |
2021/22 |
2022/23* |
Diff. |
Côte D'Ivoire |
1.000.000 |
1.050.000 |
5,0% |
Indien |
738.000 |
675.000 |
-8,5% |
Kambodscha |
600.000 |
550.000 |
-8,3% |
Vietnam |
400.000 |
350.000 |
-12,5% |
Nigeria |
240.000 |
275.000 |
14,6% |
Guinea-Bissau |
180.000 |
225.000 |
25,0% |
Tansania |
220.000 |
225.000 |
2,3% |
Benin |
240.000 |
220.000 |
-8,3% |
Ghana |
180.000 |
180.000 |
0,0% |
Burkina Faso |
100.000 |
130.000 |
30,0% |
Brasilien |
135.000 |
100.000 |
-25,9% |
Indonesien |
115.000 |
120.000 |
4,3% |
Guinea Conakry |
60.000 |
90.000 |
50,0% |
Mosambik |
65.000 |
85.000 |
30,8% |
Senegal |
35.000 |
50.000 |
42,9% |
Togo |
20.000 |
40.000 |
100,0% |
Gambia |
15.000 |
20.000 |
33,3% |
Mali |
7.000 |
10.000 |
42,9% |
Kenia |
6.000 |
5.000 |
-16,7% |
Andere |
54.000 |
55.000 |
1,9% |
Gesamt |
4.410.000 |
4.455.000 |
1,0% |
Quelle: INC, Oktober 2022; *Ernte von Januar-Juni 2022 (Nordhalbkugel), September 22 - Februar 23 (Südhalbkugel) |
Wirtschaftskrise dämpft Kaufkraft
Die globale Wirtschaftskrise wirkt sich natürlich auch auf dem Cashewhandel aus. Laut dem INC blieb die indische Importnachfrage in diesem Jahr relativ stabil, während die vietnamesischen Verarbeiter etwas zögerlicher bei ihren Rohwarenkäufen waren. Sollte die Nachfrage aus den wichtigen Abnehmerländern China, den USA sowie der EU wieder anziehen, dürfte sich dies aber wieder ändern. Die große Frage auf allen Märkten ist, wie die diversen Krisen sich weiterhin auf die Kaufkraft auswirken werden.
Überlastete Häfen
Eine gewisse Entspannung gibt es seitens der Frachtraten, die sich rückläufig zeigen. Dies wirkt sich positiv auf die Exporte aus, die zurzeit recht zufriedenstellend laufen. Das Problem ist allerdings weiterhin, dass einige der wichtigsten Zielhäfen überlastet sind, wodurch sich die Liegezeiten verlängern und es nach wie vor zu Verspätungen kommt. Die Preise auf dem europäischen Spotmarkt sind in den letzten zwei Wochen nominal gesunken und liegen für vietnamesische Cashewkerne, WW320 derzeit bei 6,01 EUR/kg FCA Spanien.
Cashewkerne, Vietnam |
||
Sorte |
EUR/kg |
USD/kg |
WW320 |
6,01 |
5,96 |
LBW320 |
5,75 |
5,70 |
FCA Spanien |
Für mehr Informationen gehen Sie zu:
- allgemeine Preischarts